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Jalil und die Rebellen bieten Gaddafi einen Abgang in Würde an.

Foto: Hassan Ammar/AP/dapd

London - Die libyschen Rebellen haben sich im Falle eines Machtverzichts von Muammar al-Gaddafi entgegen ihrer bisherigen Position offen für seinen Verbleib im Lande gezeigt. "Gaddafi kann in Libyen bleiben, aber es wird Bedingungen geben", zitierte das "Wall Street Journal" am Montag den Chef des Nationalen Übergangsrats, Mustafa Abdel Jalil. Die Rebellen würden festlegen, wo Gaddafi und seine Familie sich aufhalten dürften und wer sie überwache.

Bisher hatten die Aufständischen stets gefordert, dass Machthaber Gaddafi Libyen verlassen müsse. Die neue Haltung liegt dagegen mehr auf einer Linie mit jüngsten Äußerungen westlicher Unterstützer der Rebellen. So hatte Frankreichs Außenminister Alain Juppe vergangene Woche gesagt, Gaddafi könne in Libyen bleiben, wenn er abdanke. Die USA und Italien hatten erklärt, Gaddafi müsse gestürzt werden. Über sein Schicksal solle jedoch das libyschen Volk entscheiden. Damit ließen auch sie die Möglichkeit offen, dass Gaddafi in seiner Heimat bleiben könnte.

Die Rebellen versuchen seit fünf Monaten, Gaddafi nach 41 Jahren an der Macht zu stürzen. Seit vier Monaten werden sie dabei durch die NATO unterstützt. Dennoch haben die Aufständischen keine entscheidenden Fortschritte machen können. Der Westen setzt deswegen inzwischen verstärkt auf eine Verhandlungslösung.

Es gebe drei Möglichkeiten, wie der Krieg beendet werden könne, sagte Jalil. "Gaddafi gibt auf, er flieht aus Libyen oder er wird von einem seiner Leibwächter oder von Kämpfern der Rebellen gefangen genommen oder getötet." (APA/Reuters)