Vilnius - Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite hat einen Verzicht auf eine Entschuldigung Österreichs zum Vorgehen der Behörden im Fall des als Kriegsverbrecher bezeichneten russischen Ex-KGB-Offiziers Mikhail Golovatov (Michail Golowatow) angedeutet. Eine solche wurde vielfach in Litauen verlangt.
Die ehemalige EU-Kommissarin Grybauskaite sagte am Dienstag vor Journalisten, es sei jedoch wichtig, dass man in ganz Europa verstehe, was vor sich gehe und was geschehen sei. Es müsse alles getan werden, um Leute wie Golovatov, die im Verdacht stehen, sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht zu haben, nicht nach Europa einreisen und dort frei herumfahren zu lassen.
"Nachlässige Toleranz für solche Leute"
"Wir reden hier nicht von Entschuldigungen", zitierte die baltische Nachrichtenagentur BNS die Präsidentin. "Es ist vermutlich nicht nur ein Problem Österreichs. Die "nachlässige Toleranz für solche Leute" sei ein Problem vieler europäischer Staaten.
Grybauskaite bezog sich offenbar auf den Umstand, dass Golovatov mit einem finnischen Schengen-Visum auch nach Ausstellung eines internationalen Suchbefehls insgesamt achtmal unbehelligt nach Finnland, Tschechien und Zypern eingereist war, bevor ihn die Wiener Behörden erstmals stoppten. (APA)