Wien - Diesen Donnerstag tritt der Aufsichtsrat der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) zusammen. Thema: Der Verkauf der Ostbankentochter Volksbank International (VBI) - ohne Rumänien - an die russische Sberbank. Eine Vorvereinbarung wurde Mitte Juli unterzeichnet. "So wie es jetzt aussieht, sollten wir bis Donnerstag alles so weit wie möglich in trockenen Tüchern haben", heißt es aus Verhandlungskreisen.

Ein ÖVAG-Sprecher formulierte es heute so: "Der Aufsichtsrat wird diese Woche die Grundlage schaffen, den Vorstand in die Lage zu versetzen, in den nächsten Tagen einen Vertrag zu unterzeichnen".

Möglich, dass der Kaufvertrag bis Anfang nächster Woche steht, also in den ersten Augusttagen, hieß es in Verhandlerkreisen.

Die Sberbank wollte die rumänische Tochterbank keinesfalls mit übernehmen. Für ihre Rumänien-Bank sucht die ÖVAG deshalb nun gesondert einen Käufer. Das dürfte sich aber ziehen, weil im Rumänien-Kreditgeschäft Sanierungsbedarf besteht. Diese Tochter wird bis dahin - so wie die VBI zuvor - zu 51 Prozent der ÖVAG gehören und zu je 24,5 Prozent der deutschen DZ/WGZ Bank und der französischen Volksbankengruppe.

Ein bisher kursierendes Kaufpreisband für die VBI von knapp 600 bis knapp über 700 Mio. Euro hängt mit Nebenbedingungen zusammen - das hieße u.a. mögliche Kaufpreisabschläge bei höher als erwartet ausfallenden Kreditvorsorgen.

Die ÖVAG war beim diesjährigen europaweiten Banken-Stresstest durchgefallen, ihr Kernkapital wäre unter harten Schock-Annahmen bis Ende 2012 unter die kritische Größe von 5 Prozent auf 4,5 Prozent gefallen. Allein durch den VBI-Verkauf käme sie im selben Stress schon auf eine Verbesserung der Kapitalstruktur um 0,8 Prozentpunkte, damit läge sie schon wieder leicht über der 5-Prozent-Schwelle, weil weniger Kreditvolumen auch weniger Eigenkapitalpolster nötig macht. Um weitere rund 0,6 Prozentpunkte verbessern dürfte sich das Kapital durch den ebenfalls bevorstehenden Verkauf des RZB-Anteils (an Raiffeisen).(APA)