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Jack Johnson singt am Donnerstag in Wiesen von einer besseren Welt. Dagegen ist nix zu sagen.

Foto: EPA/JEAN-CHRISTOPHE

Wiesen - Betrachtet man sich die Biografie von Jack Johnson, wähnt man sich im Drehbuch einer US-Soap.

Der Spross eines berühmten Surfers aus Hawaii wird selbst ein erfolgreicher Surfer, heiratet seine College-Freundin, kriegt von ihr drei Kinder geschenkt und beginnt eine musikalische Karriere mit einem Happy-Go-Luck-Sound, zu dem am ganzen Globus Dreadlock-Kinder, Surfer und surfende Dreadlock-Kinder, die mit teuren Tramperrucksäcken irgendwo in Asien am Strand sitzen, den Kopf im Einklang zu den Schwingungen des Universums und Jack Johnsons Musik wiegen. Better Together heißt einer seiner größten Hits.

Aus sanften Rhythmen, die der Beach-Folkie gerne aus dem Reggae ableitet und in einen Schönwetter- oder Sonnenuntergangs-Blues umleitet, wurde ein beispielloses Erfolgsmodell. Da hat sogar Bob Marleys No Woman No Cry Pause.

Der 36-jährige, gerne barfuß auftretende Musiker wurde also sehr, sehr erfolgreich, verkauft seine Musik wie geschnitten Brot und teilt seinen Erfolg mit musikalischen Freunden wie G. Love (and Special Sauce) ebenso wie mit bedürftigen Kindern.

Sein Album Sleep Through the Static hat er in einem hundert Prozent mit Solarenergie betriebenem Studio aufgenommen, auf seinem Label Brushfire veröffentlicht er Alben des mit ihm befreundeten Animal Liberation Orchestra, Umweltschutz ist seine größte Mission.

Hoch anzurechnen ist ihm, dass er das auf unaufdringliche Art macht. Es fällt einem kaum ein Musiker ein, dessen Image so abgerundet erscheint, nur GG Allin ergab ein ebenso stimmiges, wenn auch anderes Bild ab, aber der ist schon gestorben.

Am Donnerstag spielt Johnson in der Naturarena von Wiesen, bitte umweltschonend anreisen. (Karl Fluch/DER STANDARD, Printausgabe, 27. 7. 2011)