Innsbruck - Einen Schaden in der Höhe von mehreren Millionen Euro haben Mitarbeiter in zwei Tiroler Banken angerichtet. Eine Mitarbeiterin überwies Gelder auf "Minuskonten" befreundeter Kunden. Ein Devisenhändler versuchte, Verluste durch noch höhere Einsätze wettzumachen.

Betroffen seien die Raiffeisen-Landesbank und die Hypobank, berichtete die Tiroler Tageszeitung in ihrer Freitag-Ausgabe. Bei der Raika sei die interne Revision der Mitarbeiterin auf die Schliche gekommen und habe nach intensiven Recherchen den Fall aufgerollt. Die Mitarbeiterin soll einem Schalterbediensteten den Schlüssel für den Sparbuchsafe entwendet haben. Dann habe sie diese großteils von deutschen Privatanlegern stammenden Sparbüchern abgeräumt. Auf ihr eigenes Konto soll die mutmaßliche Schwindlerin nur rund 600.000 Euro gebucht haben.

Das Geld soll die Mitarbeiterin dann auf verschiedenen Konten befreundeter Kunden aufgeteilt haben. "Nach unseren Untersuchungen wurde das Geld vor allem solchen Konten gutgeschrieben, die massiv im Minus waren", erklärte Raiffeisen Generaldirektor Fritz Hakl. Die Schadenssume betrage etwa sechs Millionen Euro. Gegen die Mitarbeiterin wurde Anzeige erstattet.

Schon rund sechs Monate zurück liege ein Fall, der in der Treasury-Abteilung der Hypo Tirol Bank AG aufgedeckt wurde. Ein Devisen-Händler habe sein Limit in Höhe von zwei Millionen Euro erreicht. Anstatt seine Vorgesetzten zu informieren, habe er den "schlechten Lauf" vertuschen und fingierte Erfolgsmeldungen vortäuschen wollen. Er habe versucht, durch weitere Transaktionen den Schaden wettzumachen, sei aber immer tiefer ins Minus gekommen. Zuletzt habe sein Devisenkonto ein Minus von sechs Millionen Euro aufgewiesen. Laut Hypo seien weder Kunden zu Schaden gekommen, noch habe sich der Mitarbeiter bereichert. (APA)