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Grafik: APA/Quelle: ÖH

Wien - Die Einführung der Studiengebühren im Herbst 2001 sowie der dadurch bedingte Wegfall so genannter Kartei-Leichen aus der Studentenstatistik hat bei vielen die Hoffnung geweckt, dass die traditionell geringe Wahlbeteiligung bei den gestern, Donnerstag, Abend zu Ende gegangenen Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) deutlich ansteigt. Doch diese wurde enttäuscht: Mit einer Beteiligung von 29,9 Prozent (2001: 27,9 Prozent) machte erneut nicht einmal jeder dritte Student von seinem Stimmrecht Gebrauch.

Gedrückt hat die Beteiligung das geringe Interesse an den Pädagogischen Akademien (PädAks) und Privat-Unis. An den PädAks lag die Wahlbeteiligung bei 15 Prozent, bei den privaten Universitäten bei 10,5 Prozent. An den 18 staatlichen Universitäten gingen 31,4 Prozent der Stimmberechtigten wählen.

Kontinuierlicher Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg

Das Interesse an den Hochschülerschaftswahlen sank seit dem Zweiten Weltkrieg kontinuierlich: 1946 gingen noch 77 Prozent der Studenten wählen, 1999 gaben nur noch 27,53 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme für die Bundesvertretung, das österreichweite Studentenparlament, ab - womit ein absoluter Tiefstand erreicht wurde. Bei den bisher letzten Wahlen 2001 stieg die Beteiligung wieder leicht auf 27,89 Prozent.

Die ÖH-Wahlen haben damit von allen Interessenvertretungen die geringste Wahlbeteiligung. Bei den jüngsten Arbeiterkammer-Wahlen 2000 nutzten je nach Bundesland zwischen 42 und 59 Prozent ihr Stimmrecht, bei den Wirtschaftskammer-Wahlen 2000 lag die Beteiligung bei über 53 Prozent. Und bei den Landwirtschaftskammerwahlen gab im Schnitt jeder Zweite seine Stimme ab. (APA)