Der deutsche Ableger der SCO Group ist aus dem Linuxverband ausgetreten. Damit reagiert das Unternehmen auf die heftigen Angriffe der vergangenen Woche durch die anderen Mitglieder. Der Konflikt geht auf eine Klage der US-Muttergesellschaft gegen IBM zurück. Darin wird dem Konzern vorgeworfen, widerrechtlich Code von SCO an die Linux-Gemeinde weitergegeben zu haben.

Stellungnahme

In seinem Brief zum Austritt an den Linuxverband nimmt der Geschäftsführer der SCO Group GmbH, Hans Bayer, allerdings nicht zu den Angriffen der anderen Mitglieder Stellung. Als Begründung wird lediglich angegeben, dass die deutsche SCO Group nicht Mitglied in einem Verein sein wolle, in dem "man nicht gerne gesehen wird". Laut Bayer ist die deutsche Tochtergesellschaft nicht in die Aktivitäten ihrer amerikanischen Mutter einbezogen. Er sei daher weder "authorisiert noch fachlich in der Lage", diese Frage zu kommentieren.

Kontrovers

Die Klage von SCO gegen IBM hatte eine große Kontroverse in der Linux-Szene ausgelöst, da im Falle eines Erfolges Lizenzgebühren an das Softwareunternehmen fällig würden. SCO hatte zusätzlich Klagen gegen andere Linux-Distributoren wie Red Hat und SuSE angekündigt. Das Unternehmen hat allerdings noch keine Beweise für seine Behauptung vorgelegt sondern will damit bis zum Prozessbeginn zuwarten. Inzwischen hat das Unternehmen den Vertrieb seiner Linux-Distribution eingestellt und seine Unix-Patente an Microsoft lizenziert.(pte)