Wien - Frauen sehen sich von der geplanten Pensionsreform massiv betroffen. Das ergab eine aktuelle Oekonsult-Umfrage dieser Woche (20. - 22. Mai, 980 Face-to-Face Interviews, nur Frauen). Als von den Regierungsplänen hauptbetroffene Gruppen nannten 74,5 Prozent die Frauen, 60,2 Prozent erwarten auch für die "heutige Jugend" massive Verluste. Grundsätzlich geben sich die Frauen kämpferisch: 72,4 Prozent unterstützen gewerkschaftliche Maßnahmen gegen die Pensionsreform. Vertrauen in die Bundesregierung haben nur 16,8 Prozent der Frauen.
Die hohe Betroffenheit drückt sich auch darin aus, dass 84,2 Prozent "sehr deutliche Einbußen" bei ihrem Alterseinkommen erwarten. Hoch ist mit 87,7 Prozent auch das Interesse am Thema.
Dass sich die Bundesregierung um Konsens bemühe, haben - vor der Marathonsitzung zwischen Kanzler, Vizekanzler und Sozialpartnern - nur 29,1 Prozent der befragten Frauen geglaubt. 70,4 Prozent sind hier gegenteiliger Ansicht.
Der "Runde Tisch" - in die Pensionsdebatte eingeführt von FPÖ-Obmann Herbert Haupt und Bundespräsident Thomas Klestil - bekommt in diesem Zusammenhang gute Zensuren. 62,2 Prozent attestieren, dies sei eine "positive Initiative" zur Konfliktlösung. 37,2 Prozent halten einen "Runden Tisch" nicht für geeignet, zu einer Einigung zu kommen.
Geteilter Meinung sind Österreichs Frauen laut der Umfrage bezüglich des von der Opposition immer wieder als Kritikpunkt genannten Zusammenhangs zwischen der Pensionsreform und dem Eurofighter-Ankauf. 48 Prozent sehen diesen Zusammenhang, 51,5 Prozent verneinen diese Frage.
Einig sind sich die Frauen hingegen bei einem Appell an die weiblichen Parlamentsabgeordneten: 81,1 Prozent fordern aus Solidarität mit den Frauen eine Ablehnung der Pensionsreform. (APA)