Washington/Tripolis - Nach der Anerkennung der libyschen Rebellen als einzige rechtmäßige Vertreter des nordafrikanischen Landes prüfen die USA nun auch formelle diplomatische Beziehungen mit den Aufständischen. Deren Anfrage, in Washington eine eigene Botschaft eröffnen zu dürfen, werde derzeit geprüft, sagte US-Außenamtssprecher Mark Toner am Mittwoch. Sein Land stehe der Bitte grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, es seien jedoch noch praktische Fragen zu klären.

Zur Diskussion steht auch, ob den Rebellen dann Zugriff auf die von den USA und anderen Staaten eingefrorenen libyschen Gelder gegeben werden sollte.

Nach zahlreichen anderen Staaten hatte am Mittwoch zuletzt Großbritannien die Aufständischen als Vertreter des Landes anerkannt. Die verbliebenen Diplomaten von Gaddafis Regierung wurden aufgefordert, das Land zu verlassen. Als erstes Land hatte Frankreich im März die Aufständischen anerkannt. (AFP, red/DER STANDARD, Printausgabe, 29.7.2011)