Die Guerilla-Gärtner mit den Sonnenblumen, die sie vor drei Monaten gepflanzt haben.

Foto: Dariush Onghaie

Seit Ende Juli 2011 sind in Neubau an allen Ecken und Enden fünf verschiedene Arten von blühenden Sonnenblumen zu entdecken.

Guerilla-Gärtner haben am 15. April 2011 im Rahmen des Internationalen Guerilla Gardenings mehrere tausend Sonnenblumensprösslinge im öffentlichen Raum in Baumscheiben, in Beeten und Trögen quer durch den 7. Bezirk gepflanzt. Das erzählt Thomas Rucker in einer Aussendung.

Sonnenblumen in Neubau

Unter Guerilla Gardening versteht man eine Form von Aktionismus in städtischen Gebieten mit dem Ziel, den öffentlichen Raum zu begrünen. Dabei sind die Gärtner und Gärtnerinnen meist unentdeckt in Nacht unterwegs und das auf eigene Kosten und ohne Erlaubnis.

Die Aktion wurde vom Bezirksvorsteher von Wien Neubau, Thomas Blimlinger, unterstützt. Er wies das Gartenbauamt und die Straßenreinigung an, die Pflanzen nicht auszujäten oder durch Reinigung der Baumscheiben zu entfernen.

Ein politisches Statement

Der Künstler Thomas Rucker, der das Projekt geleitet hat, erklärt, dass die Aktion auch eine politische Dimension hat. „Die Sonnenblume wendet sich immer dem Licht zu und ist das Antiatomsymbol schlechthin." Dadurch wird Pflanzung dieser Blume auch zu einem politischen Statement.

„Bitte, gieß mich!"

Die kleinen Setzlinge wurden mit Schildern: „Bitte, gieß mich!" markiert. Anrainer und Anrainerinnen übernahmen Gießpatenschaften. Auch die vom Aussterben bedrohten Bienen haben etwas von der Aktion: Für sie sind die Blüten der Sonnenblumen eine zusätzliche Futterquelle. (red)