Wie effektiv ist Alexander-Technik bei chronischen Rückenschmerzen im Vergleich zu Massage oder einer vom Arzt verschriebenen Turnübungsserie? Diese Frage wurde in einer randomisierten Studie an 579 Patienten überprüft. Die im British Medical Journal 2008 publizierten Resultate zeigten, dass sich die Lebensqualität der Probanden aus der Alexander-Technik-Gruppe bereits nach sechs Wochen verbesserte.

"Jeder Gedanke erzeugt im Körper gewisse Spannungszustände", beobachtet Alexander-Techniker Herbert Steger an jedem seiner Klienten und weiß, wie sehr Körperhaltungen umgekehrt die Stimmung beeinflussen. Er leitet zum Umdenken und Neuausrichtung an, ist auch bei Kindern und Jugendlichen mit Fehlhaltungen erfolgreich.

Ebenfalls wichtig: "Mit körperlichen Beeinträchtigungen wie Arthrosen, Karpaltunnelsyndrom oder nach Verletzungen umgehen zu lernen ", sagt er - im besten Fall gelingt es, Körperhaltung so zu verändern, dass auch eine allgemeine Verbesserung des Zustands herbeigeführt wird. "Hilfe zur Selbsthilfe", auch so könne man es interpretierten, sagt Steger.

Wem das gelingen kann: "Leuten, die bereit sind, sich verändern zu wollen, sagt seine Kollegin, Alexandra Matzek, für die Achtsamkeit mit sich selbst und seinem eigenen Körper eine zentrale Bedeutung hat - und bei psychischen Problemen Wirkung zeigt. Sich auf einen Prozess der Umorientierung einlassen wollen sei Grundvoraussetzung, "für alle, die ihre körperlichen Probleme mit einer Tablette lösen wollen, ist Alexander-Technik nicht geeignet", sagt Steger. (Karin Pollack, DER STANDARD Printausgabe, 01.08.2011)