Berlin - Die berüchtigten Berliner Hooligans vom BFC Dynamo haben mal wieder Angst und Schrecken verbreitet und für die hässlichsten Szenen am ersten Pokal-Wochenende gesorgt. Eine Horde Randalierer stürmte nach dem 0:3 des Fünftligisten gegen den 1. FC Kaiserslautern den Gästefanblock und schlug dort wie wild um sich. Mehrere Personen wurden verletzt, die Polizei nahm zahlreiche Hooligans fest. Dem Hauptstadtklub drohen drastische Strafen.

"Diesen Idioten kann man nur sagen, dass sie in den Wald gehen sollen, um sich dort zu kloppen", sagte der Berliner Kapitän Amadeus Wallschläger: "Wir können mit denen nichts anfangen und wollen sie nicht haben."

Die Berliner Hooligans hatten nach dem Abpfiff eine Reihe von Ordnern gesprengt und dann ein Zauntor aufgebrochen. Wie das so problemlos gelingen konnte, muss noch geklärt werden. Erst als die gewaltbereiten Anhänger von oben in den Block stürmten und auf jeden einprügelten, der ihnen in den Weg kam, griff die Polizei ein. Erst nach mehreren Minuten hatten die Einsatzkräfte die Lage unter Kontrolle. "Man muss sich fragen, ob die Polizei da alles richtig gemacht hat, und das genau überprüfen", sagte Wallschläger.

Laut einer Sprecherin der Polizei am Samstagabend wurden mindestens zehn Personen festgenommen, zwei verletzte Polizeibeamte mussten in Berliner Krankenhäusern behandelt werden. Über ihren Gesundheitszustand sei noch nichts bekannt. Eine genaue Zahl der Festnahmen könne sie voraussichtlich erst am Sonntag nennen.

Eigentlich waren 10.104 Zuschauer zu dem vom DFB als Risikospiel eingestuften Match gekommen, um ein Fußballfest zu feiern. Der BFC, der in der Vergangenheit immer wieder Hooligan-Probleme hatte, wollte sich mit dem Pokalduell auch von seinem Negativ-Image lösen. Das ist dem zehnmaligen DDR-Meister mit dunkler Stasi-Vergangenheit gründlich misslungen.

"Unfassbar, was hier passiert ist. Das darf doch alles nicht wahr sein", fluchte Lauterns Mathias Abel im Kabinengang. Völlig schockiert reagierte auch Dynamos Trainer Heiko Bonan: "Ich predige schon lange, dass es so nicht weitergehen kann. Leider kommt das bei diesen Idioten nicht an." (SID)