Rahim Taghizadegan:
"Wirtschaft wirklich verstehen".
FinanzBuch Verlag, 2011,
288 Seiten, 25,70 Euro

Wirtschaftliche Themen interessieren seit Platzen der US-Immobilienblase vor vier Jahren auch über einen Spezialistenkreis hinaus. Das Bewusstsein, dass alles mit allem zusammenhängt, ist gestiegen. Wie das Ganze aber funktioniert, was die Welt letztlich am Laufen hält, darüber sind sich viele nicht im Klaren. Wie auch? In der Schule wird Wirtschaft noch immer stiefmütterlich behandelt. Mathematische Formeln, mit denen Ökonomen gern operieren, schrecken zusätzlich ab.

Rahim Taghizadegan, ein österreichischer Wirtschaftsphilosoph mit iranischen Wurzeln, hat nun ein Buch veröffentlicht, das ganz ohne Formeln und Schaubilder auskommt und dennoch Zusammenhänge gut erklärt. Er stützt sich dabei auf die Österreichische Schule der Ökonomie. Die sieht er wieder im Aufwind. Schließlich sei es die mit Namen von Carl Menger (1840- 1921) bis Friedrich August von Hayek (1899-1992) verbundene Richtung in der Ökonomie gewesen, die vergleichsweise präzise Abbildungen der Realität geliefert habe. Nicht etwa bekannte Propheten der Ökonomie hätten beispielsweise die letzte Wirtschaftskrise vorhergesagt, sondern vor allem ein kleiner Kreis von Volkswirten in den USA, die der Österreichischen Schule anhängen. (Günther Strobl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.8.2011)