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Am gestrigen Sonntag ist das Wiener Marktamt (MA 59) gemeinsam mit der Finanzpolizei ausgezogen, um die Sonntagsöffnung in vier Wiener Gemeindebezirken (2., 3., 11. und 20.) zu kontrollieren. Mit Erfolg, könnte man sagen. Insgesamt 20 unrechtmäßig geöffnete Läden im Lebensmittelbereich wurden erwischt.

Kontrolliert werde regelmäßig, erklärte Gabriele Philipp, Sprecherin der KonsumentInnenschutzstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ), am Montag auf Anfrage von derStandard.at. Regelmäßig würden auch Beschwerden im Amt "telefonisch wie auch per Brief oder Mail" eintrudeln. "Die meisten Beschwerden laufen auf die Aussage hinaus: 'Wir halten uns an die Spielregeln, wieso machen das die anderen nicht?'"

45 Geschäfte kontrolliert

Insgesamt wurden am Sonntag 45 Geschäfte kontrolliert, 20 davon eben beim Offen-Haben erwischt. Die Strafen betragen laut Philipp zwischen 77 und 630 Euro. Die Höhe hängt vor allem davon ab, wie oft das Geschäft oder der Geschäftsführer schon Verwaltungsstrafen für dasselbe Delikt kassiert hat. Die Rechnung ist einfach: Wiederholungstäter zahlen mehr. Überprüft wurden außerdem die Einhaltung der ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen sowie unter anderem die Preisauszeichnungen.

Derzeit gibt das österreichische Öffnungszeitengesetz vor, dass Geschäfte montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr, an Samstagen von 6 bis 18 offen halten dürfen. Der Sonntag ist tabu, allerdings gibt es zahlreiche Ausnahmen: Gastgewerbe, Tankstellen, Verkaufsstellen im Kasernenbereich, Märkte und der Automatenverkauf sind grundsätzlich ausgenommen. Sonderregelungen gibt es für Geschäfte in Bahnhöfen, Autobusbahnhöfen, auf Flughäfen und an Schiffslandeplätzen. Diese dürfen auch am Sonntag offen haben, aber nur bestimmte Produkte aus dem Sortiment (Lebensmittel, Reisesouvenirs, Blumen, Toilettenartikel oder Zigaretten) verkaufen, die Verkaufsfläche darf 80 Quadratmeter nicht übersteigen. Auch Bäcker und Floristen dürfen länger offen halten. In Tourismusgebieten können die Landeshauptleute zudem eine Sonntagsöffnung erlauben. Wien macht davon derzeit keinen Gebrauch. (rom, derStandard.at, 1.8.2011)