Benghazi - Die libyschen Rebellen haben in ihrer Hochburg Benghazi (Bengasi) 63 mutmaßliche Anhänger von Machthaber Muammar Gaddafi festgenommen. Wie der Rebellensprecher Mustafa Sagasli sagte, erfolgten die Festnahmen nach einem mehrstündigen Feuergefecht am Sonntag, bei dem vier Rebellen und fünf Gaddafi-Anhänger getötet worden waren.

Die Rebellen hatten in einer großangelegten Razzia ein Fabrikgebäude gestürmt, in dem sich den Angaben zufolge eine Gruppe Bewaffneter versteckt hielt. Die Männer sollen Befehle von Gaddafi erhalten haben und für zwei Gefängnisausbrüche in der vergangenen Woche verantwortlich sein. Dabei waren nach Angaben eines Vertreters der Rebellenarmee auch einige "hochrangige Kriegsgefangene" entkommen.

Die Gruppe wird den Angaben zufolge auch verdächtigt, hinter der Ermordung des Rebellen-Militärchefs Abdel Fattah Younes (Junes) zu stecken. Younes war am Donnerstag von einer Gruppe Bewaffneter getötet worden. Teils war aber auch vermutet worden, dass Rebellengruppierungen oder Islamisten hinter der Tat stecken könnten. Der General war lange Zeit als Vertrauter Gaddafis und bis Jänner dessen Innenminister, lief dann aber zu den Rebellen über.

Während des Feuergefechts am Sonntag waren nach Angaben des Rebellensprecher zunächst mehrere der mutmaßlichen Gaddafi-Anhänger entkommen. Nach 38 Festnahmen in den Morgenstunden hätten die Soldaten der Rebellen in ganz Benghazi nach den Geflohenen gesucht und bis zum Abend weitere 25 von ihnen gefasst. (APA/AFP)