Wien - Das Programm Mentoring für MigrantInnen von den Wirtschaftskammern Österreichs (WKO), dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und dem Arbeitsmarktservice (AMS) geht ab Herbst in neue Runde. Bei einer Pressekonferenz zogen die Initiatoren Zwischenbilanz.

Bei dem 2008 aus der Taufe gehobenen Projekt unterstützen Persönlichkeiten aus der Wirtschaft gut qualifizierte MigrantInnen dabei, am österreichischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Wirtschaftskammer hofft, auf diese Weise den Fachkräftemangel etwas reduzieren zu können. Anna Maria Hochhauser, WKÖ-Generalsekretärin: "Es geht einerseits darum, die heimische Wirtschaft für gut qualifizierte, international mobile Menschen aus dem Ausland attraktiv zu machen. Andererseits gilt es, die Potenziale der bereits im Inland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund optimal zu nutzen. Hier setzt unser Programm Mentoring für MigrantInnen an."

Arbeitslosenquote höher

"Für den raschen Berufseinstieg fehlt es MigrantInnen neben Sprachkenntnissen vor allem an persönlichen Netzwerken. Daher haben es MigrantInnen nach wie vor deutlich schwerer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen", sagt AMS-Vorstand Johannes Kopf. Das zeigen die aktuellen Arbeitsmarktdaten: Während die Arbeitslosenquote der Österreicher im ersten Halbjahr 2011 bei 6,5 Prozent lag, war die Arbeitslosenquote bei Ausländern in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit durchschnittlich 9,8 Prozent deutlich höher.

"Das Programm Mentoring für MigrantInnen setzt daher genau am richtigen Punkt an: Durch die Hilfe von engagierten MentorInnen gelingt es oftmals, MigrantInnen eine rasche Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Vor allem bei Hochqualifizierten helfen persönliche Netzwerke besonders, die eine oder andere Türe für ein Vorstellungsgespräch zu öffnen", so der AMS-Vorstand.

40 Prozent Erfolgsquote

Bislang wurden mehr als 500 Mentoringpaare gebildet, viele Mentees, aktuell rund 40 Prozent, konnten bereits am österreichischen Arbeitsmarkt Fuß fassen. "Die Resonanz bei den heimischen Unternehmen ist groß. 13 Durchgänge sind bereits abgeschlossen, drei laufen gerade noch in Tirol, in der Steiermark und in Vorarlberg, und demnächst starten wir in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich drei weitere Durchgänge", kündigte die WKÖ-Generalsekretärin Hochhauser an.

Anmeldungen für die nächsten Projektdurchgänge in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich sind bis zum 14. September 2011 möglich. (red)