Wien - Für die am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehenden Halbjahreszahlen der heimischen RHI rechnen Analysten mit einem klaren Umsatzanstieg, aber einem tieferen Nettoergebnis. In der APA-Konsensusschätzung erwarten die Analysten von Erste Group, Raiffeisen Centrobank (RCB) und UniCredit vor allem angesichts der gestiegenen Rohstoffkosten rund ein Zehntel weniger Gewinn.

Im Durchschnitt rechnen die Spezialisten der heimischen Banken mit einem Umsatz von 830,9 Mio. Euro, nach einem Vorjahreswert von 740,7 Mio. Euro. Dies bedeutet einen klaren Anstieg um 12,2 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegt laut Prognose bei 92,2 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr 2010 wurden noch 97,1 Mio. Euro erwirtschaftet.

Der operative Gewinn (Ebit) soll von 70,3 auf 65,9 Mio. Euro zurückgehen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010 rechnen die Analysten somit mit einem Minus von 6,3 Prozent. Unterm Strich soll der Feuerfesthersteller dann 44,4 Mio. Euro erwirtschaften. Bei einem Halbjahresgewinn von 49,1 Mio. Euro im letzten Jahr bedeutet dies einen Rückgang von 9,6 Prozent.

Das zweite Geschäftsquartal dürfte offenbaren, dass die RHI nicht dort steht, wo sie vor 12 Monaten war, kommentiert Analyst Klaus Küng von der RCB. Damals hatten sich die Rohstoff-Preissteigerungen für hochwertige Magnesia beschleunigt. Auch die UniCredit sieht die hohen Materialkosten als ein anhaltendes Problem bei dem Feuerfestkonzern. Dazu komme der verschärfte Wettbewerb am europäischen Absatzmarkt.

"Vor allem in der Stahldivision konnten die steigenden Rohstoffkosten zuletzt nicht auf die Kunden umgewälzt werden", analysiert Erste Group-Experte Franz Hörl. Allerdings dürfte die Kostenweitergabe im zweiten Quartal besser gelungen sein. Die Ergebnismarge wird somit verglichen mit dem Auftaktquartal 2011 deutlich angestiegen sein, glaubt der Analyst. Auch die UniCredit teilt diese Ansicht. Experte Alexander Hodosi prognostiziert eine Ebit-Marge von 9,0 Prozent im zweiten Jahresviertel. Im ersten Quartal wies die RHI noch eine geringe Marge von 7,1 Prozent aus. (APA)