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Werner Faymann.

Foto: Reuters/Niesner

Wien - Rund 2,4 Millionen Euro steckt Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) jährlich in die großen Boulevardblätter, schätzt die im Kanzleramt für die Inseratenvergabe verantwortliche Mitarbeiterin auf APA-Anfrage.

Eine parlamentarische Anfrage des mittlerweile von der FPÖ ausgeschlossenen Nationalratsabgeordneten Werner Königshofer nach "Einschaltungen, gegliedert nach Medien und Betragshöhe" beantwortete Faymanns Amt allerdings nicht. Nur soviel: Im Vorjahr hat das Kanzleramt um knapp vier Millionen Euro inseriert, eine detaillierte Kostenaufstellung wurde - anders als bei anderen Ressorts - aber nicht mitgeliefert.

Laut Kanzleramt inseriert Faymann in sämtlichen österreichischen Medien, je nach Thema. Eine detaillierte Auflistung sämtlicher Inserate würde aber den Rahmen einer parlamentarischen Anfragebeantwortung sprengen. "Das wären 25 oder mehr Seiten, die wenig aussagekräftig wären", hieß es. Mit ähnlichen Argumenten verweigert Wien bisher, seine auf dreistellige Millionenbeträge geschätzten Werbeinvestments aufzuschlüsseln.

Bundes-Reichweite

Faymann buchte in den vergangenen zwei Jahren um knapp acht Millionen Euro. Im Jahr 2009 waren es 3,910.166,40 und im Vorjahr 3,958.144,15 Millionen Euro.

Natürlich greife auch das Kanzleramt, um möglichst viele Leute breit zu informieren, vor allem auf die "reichweitenstärksten Medien" zurück, sprich Kronen Zeitung, Heute und Österreich. Ihren Anteil schätzt man im Kanzleramt auf rund 2,4 Millionen Euro.

Wo in welchem Umfang inseriert werde, dafür sei meistens auch die bundesweite Verbreitung ausschlaggebend, hieß es in der zuständigen Stelle: "Wenn ich weiß, dass ich mit einem Medium nur die Menschen im Westen erreiche, aber für eine möglichst flächendeckende Informationsverbreitung sorgen soll, dann entscheide ich mich für ein anderes Medium". Das dürfte erklären, weshalb etwa die reichweitenstarke "Kleine Zeitung" bei der Inseratenvergabe des Kanzleramts nicht an einer der vorderen Stellen rangiert.

Faymanns komplettes Werbebudget fließt in Printmedien. In elektronischen Medien werbe man nicht - weder bei privaten Sendern noch beim ORF, hieß es im Kanzleramt. (APA, red/DER STANDARD; Printausgabe, 3.8.2011)