Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei hohem Volumen mit klar tieferen Notierungen beendet. Der ATX rutschte 56,73 Punkte oder 2,29 Prozent auf 2.422,64 Einheiten ab. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zwölf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.435 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,39 Prozent, DAX/Frankfurt -2,29 Prozent, FTSE/London -2,14 Prozent und CAC-40/Paris -1,60 Prozent.

Der ATX setzte seine jüngste Talfahrt am Mittwoch mit nur wenig verringertem Tempo fort. Auch das internationale Umfeld musste nach erneut enttäuschenden Nachrichten von der US-Konjunkturfront einheitlich deutliche Abschläge hinnehmen.

Die vom Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP ermittelte Beschäftigung im US-Privatsektor war zwar noch etwas stärker als erwartet gestiegen, der ebenfalls veröffentlichte Stimmungsindex der US-Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor hat sich im Juli aber überraschend deutlich eingetrübt.

Nachdem der US-Schuldenstreit beigelegt werden konnte, rücken nun zudem wieder Befürchtungen um eine mögliche Ausweitung der europäischen Schuldenkrise in den Vordergrund, hieß es von Marktbeobachtern. Italien und Spanien müssen den Investoren zunehmend höhere Zinsen für ihre Staatsanleihen bieten.

Ein Branchenvergleich in Europa zeigte den Rohstoff-Sektor erneut unter den größten Verlierern. Diesem Trend konnten sich auch die heimischen voestalpine-Aktien nicht widersetzen und knüpften mit minus 5,70 Prozent auf 31,38 Euro an die deutlichen Vortagesverluste an. RHI rutschten um 8,29 Prozent auf 16,15 Euro ab.

Ein recht klares Bild zeichneten auch die heimischen Finanzwerte. Während Raiffeisen um 0,70 Prozent auf 32,12 Euro einbüßten und die Titel der Erste Group 2,88 Prozent auf 30,34 verloren, gaben UNIQA um 2,86 Prozent auf 13,60 Euro nach. Einzig Vienna Insurance zeigten sich mit plus 0,88 Prozent auf 37,17 Euro verbessert.

Rückläufige Ölnotierungen drückten auch Aktien aus diesem Sektor ins Minus. OMV schlossen um 3,90 Prozent tiefer bei 26,01 Euro und Schoeller-Bleckmann gaben 2,37 Prozent auf 63,95 Euro nach.

Andritz mussten nach volatilem Verlauf ein Minus von 1,73 Prozent auf 62,51 Euro verbuchen. Die Erste Group hat die Einstufung für die Aktie von "accumulate" auf "hold" und das Kursziel von 81,50 auf 72,40 Euro gekürzt.

Polytec brachen nach Vorlage von Ergebnissen 7,86 Prozent auf 7,50 Euro ein. Stark präsentierten sich hingegen Zumtobel mit einem Kursanstieg um 2,34 Prozent auf 16,16 Euro. Ein Händler verwies hier auf Spekulationen am Markt über eine "mögliche Eindeckung von Leerverkäufen". (APA)

Die zehn größten Kursgewinner von Mittwoch

1. BRAIN FORCE HOLDING AG +5,00 Prozent
2. ZUMTOBEL AG +2,34 Prozent
3. AGRANA BETEILIGUNGS-AG +0,95 Prozent
4. VIENNA INSURANCE GROUP AG +0,88 Prozent
5. OESTERR. POST AG +0,37 Prozent
6. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. +0,31 Prozent
7. WIENER PRIVATBANK SE +0,29 Prozent
8. IMMOFINANZ AG +0,28 Prozent
9. VERBUND AG KAT. A +0,26 Prozent
10. TELEKOM AUSTRIA AG +0,16 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Mittwoch

1. RHI AG -8,29 Prozent
2. INTERCELL AG -8,08 Prozent
3. POLYTEC HOLDING AG -7,86 Prozent
4. KAPSCH TRAFFICCOM AG -6,00 Prozent
5. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG -5,83 Prozent
6. VOESTALPINE AG -5,70 Prozent
7. SEMPERIT AG HOLDING -5,16 Prozent
8. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -4,82 Prozent
9. FRAUENTHAL HOLDING AG -4,77 Prozent
10. FLUGHAFEN WIEN AG -4,37 Prozent