Brasilia - Anspruch und Wirklichkeit: Brasilien hat sich 2009 auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen verpflichtet, die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonasgebiet bis zum Jahr 2020 um 80 Prozent zu reduzieren. In den vergangenen elf Monaten stieg dort jedoch die Entwaldung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent.
Und trotz verstärkter Anstrengungen des brasilianischen Staats hat sich dieser Negativ-Trend nach einer kurzen Atempause auch im Juni fortgesetzt: Im Amazonasgebiet seien rund 313 Quadratkilometer Regenwald zerstört worden und damit 17 Prozent mehr als im Mai, berichtete das Weltraumforschungsinstitut INPE. Ein großer Teil der abgeholzten Flächen wird zur Rinderzucht sowie zum Anbau von Sojabohnen genutzt.
Im April war ein Rekordwert von 477 Quadratkilometern an Regenwaldfläche Opfer von Brandrodung und Abholzung geworden, daraufhin hatte Umweltministerin Izabella Teixeira eine Krisenkommission ins Leben gerufen. Im Mai ging die Zerstörung dann deutlich auf rund 268 Quadratkilometer zurück - nun gingen die Zahlen wieder nach oben. Die Daten basieren auf Aufnahmen von Satelliten, die das Gebiet überwachen. (APA/red)