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Serbische Kosovaren blockieren eine Straße nahe Zubin Potok. 

Foto: REUTERS/Marko Djurica

Prishtina/Pristina/Belgrad - Die politische Führer der Serben im Nordkosovo haben am Mittwoch beschlossen, die in den vergangenen Tagen errichteten. Blockaden an den Hauptverkehrswegen für Versorgungskonvois der internationalen Schutztruppe KFOR zu öffnen. Die teilte der serbische Kosovo-Staatssekretär Oliver Ivanovic dem Sender "KiM" in Mitrovica mit. Die KFOR hatte zuvor weitere Gespräche mit der serbischen Regierung an die freie Durchfahrt für ihre Konvois geknüpft.

US-amerikanische KFOR-Soldaten öffneten unterdessen die Grenze für serbische Nahrungsmittellieferungen an die Serben im Kosovo. Der Grenzübergang war in den vergangenen Tagen nur für den Personenverkehr geöffnet gewesen. Die Grenzposten werden seit Freitag von den KFOR-Soldaten kontrolliert. Zuvor hatten die kosovarischen Behörden versucht, die Grenzübergänge unter ihre Kontrolle zu stellen. Die Serben im Nordkosovo erkennen die Behörden in Pristina (Prishtina), die vor drei Jahren die Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien ausriefen, nicht an. Dagegen akzeptieren sie die UNO-Mission und die Kosovo-Schutztruppe, die durch die UNO-Resolution 1244 im Jahr 1999 eingerichtet wurde. Diese immer noch gültige Resolution hatte den Kosovo unter internationale Verwaltung gestellt, zugleich wurde Belgrad die territoriale Unversehrtheit zugesichert.

KFOR schritt bei Gewaltausbrüchen ein

Im von Serben dominierten Nordkosovo ist es jüngst aber zu Gewalt und Protesten gekommen, als die kosovarische Sonderpolizisten zwei Grenzübergänge übernehmen wollten, um sie unter die Kontrolle der Regierung in Prishtina (Pristina) zu bringen. Die KFOR schritt ein. Zuvor waren an den Grenzübergängen Beamte der EU-Rechtsstaatsmission EULEX und serbische Angehörige der kosovarischen Polizei stationiert. Dies ermöglichte den serbischen Behörden, Warenlieferungen in den Kosovo trotz des Importverbotes der kosovarischen Regierung durchzuführen. Die kosovarische Regierung reagierte mit dem Verbot auf die Nicht-Anerkennung kosovarischer Zollstempel durch Serbien. Dadurch können Waren aus dem Kosovo nicht nach Serbien gelangen. Belgrad beharrt auf der Wiederherstellung der früheren Situation an den zwei strittigen Grenzübergängen. Hunderte Serben blockieren im Norden des Kosovo seit Tagen mehrere Verkehrswege. (APA)