Das Verhältnis zwischen Österreich und Slowenien ist wieder einmal angeknackst. Kärnten ist diesmal nicht schuld, muss aber vielleicht trotzdem die binational verhaute Angelegenheit ausbaden. Denn slowenische Frächter drohen damit, kommenden Freitag die Autobahn (A11) zu blockieren, weil Österreich einseitig und ziemlich kurzfristig eine Ausweitung des Lkw-Nachtfahrverbots im Karawankentunnel an Wochenenden im Sommer beschlossen hat.

Konkret dürfen bis Anfang September schwere Lkws schon ab Freitag, 22 Uhr, nicht mehr durch den Tunnel. Samstag darauf, um 15 Uhr, beginnt dann nahtlos das ohnehin schon geltende Wochenendfahrverbot. Letzteres beginnt auf slowenischer Seite samstags schon um acht Uhr früh. Was also heißt, dass aus Slowenien kommende Lkw-Fahrer jetzt zehn zusätzliche Fahrstunden in die Röhre schauen.

"Karawanentunnel"

Für Frächter bedeutet das zweifellos einen Nachteil. Doch das Argument aus Österreich wiegt schwer: Es geht um Sicherheit. Der Karawankentunnel ist im Sommer ein Karawanentunnel für Sommerurlauber, auf bis zu 50.000 statt der üblichen 7000 Fahrzeuge wächst die Zahl pro Wochenende dann an. Und damit auch die Unfallgefahr.

So sinnvoll die Maßnahme ist, so gut hätte sie auch vorbereitet werden sollen. Stattdessen wurde Slowenien überfahren und steigt jetzt selbst aufs Gas. Und wieder einmal müssen mühsam Schlaglöcher geflickt werden. (DER STANDARD, Printausgabe, 4.8.2011)