Wien - Cupsieger SV Ried (Bröndby Kopenhagen), Vizemeister RB Salzburg (FK Senica) und Austria Wien (Olimpija Laibach) sind am Mittwoch in der Fußball-Europa League ausgezogen, um nicht nur einen sportlich Erfolg, sondern auch einen finanziellen Gewinn einzufahren. "Wir haben in unserem Budget zwei Runden der Qualifikation eingeplant gehabt, jetzt sind wird im Soll", sagte zum Beispiel Austria-Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer vor dem Rückspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/live ORF eins) in der Generali Arena gegen die Slowenen.

Die Spiele gegen Rudar Pljevla aus Montenegro in der ersten und gegen Olimpija in der zweiten Quali-Runde haben unter dem Strich eine halbe Million Euro Einnahmen eingebracht, von denen Ausgaben für Reisen etc. abzuziehen sind. "Im Falle des Aufstiegs wären im Play-off für uns Zusatzerlöse zu erzielen", hofft der Manager nach dem 1:1 in Slowenien auf den Aufstieg gegen den Club des Ex-Austria-Kapitäns Milenko Acimovic, der seit Jänner in Ljubljana als Sportdirektor tätig ist.

Ein Weiterkommen würde Kraetschmer natürlich freuen, denn in der vierten Quali-Runde gibt es von der UEFA für den Aufstieg weitere 90.000 Euro. Dazu kämen 165.000 Euro für die nationale TV-Übertragung, ein Fernseh-Zuschlag für die Berichterstattung im Ausland, der vom Land des Gegners abhängt, und ein Umsatz aus den Zuschauer-Einnahmen von etwa 150.000 Euro.

Ziel der Violetten, die als einziger ÖFB-Vertreter seit 2002 stets im Europacup vertreten sind, ist natürlich das Erreichen der Gruppenphase, in der man zuletzt 2009/10 mitgespielt hat, allerdings mit zwei Punkten hinter Werder Bremen, Athletic Bilbao und Nacional Funchal sieglos als Tabellenletzter ausschied. Die Gruppenphase ist finanziell lukrativ, als Start-Prämie gibt es eine Millionen Euro, weiters pro Sieg 140.000 und pro Remis 70.000 Euro.

Dazu kommen dann noch die Einnahmen aus dem Kartenverkauf für die Heimspiele. "Ziehen wir in die Gruppenphase ein, hätte sich unsere neue, moderne Flutlichtanlage, die die UEFA-Auflagen für TV-Übertragungen erfüllt und zwischen 1,3 und 1,5 Mio. Euro kosten wird, schon im ersten Jahr refinanziert", erklärte der 39-jährige Kraetschmer im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Eine Teilnahme an der Gruppenphase bezeichnete er als tolle Plattform. "Das wäre wichtig für die Zukunft der Austria. Es würden sich für alle Türen öffnen, die Spieler könnten sich für einen Transfer ins Ausland präsentieren und der Verein könnte neue Sponsoren lukrieren", meinte der AG-Vorstand, der in diesem Zusammenhang von einer Umwegrentabilität spricht, die nicht hoch genug bewertet werden könne. (APA)