Der teure Personalabbau und eine Talfahrt der Auslandstöchter haben bei der Deutschen Telekom für einen Gewinneinbruch gesorgt. Der Überschuss sank im zweiten Quartal um 27 Prozent auf 348 Mio. Euro, wie der Bonner Konzern am Donnerstag mitteilte. Vor allem Zahlungen an Frühpensionisten in Deutschland lasteten auf der Bilanz - sie schlugen mit einer halben Milliarde Euro zu Buche.

Doch auch die Geschäfte liefen nicht rund: Der Konzernumsatz schrumpfte im abgelaufenen Vierteljahr um sieben Prozent auf 14,48 Mrd. Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten mit 14,7 Mrd. Umsatz und 635 Mio. Euro Überschuss gerechnet.

Bei T-Mobile USA brach der Gewinn um ein Fünftel ein

Wenig erfreulich lief es für die Bonner im Ausland. Im Europageschäft, das 13 vor allem osteuropäische Länder umfasst, rutschte der Gewinn (bereinigtes Ebitda) um acht Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Insbesondere in den einst in der Hoffnung auf starkes Wachstum gekauften Töchtern in Griechenland, Rumänien und Ungarn ging es abwärts. Bei der Mobilfunktochter T-Mobile USA brach der Gewinn sogar um ein Fünftel ein - neben Kundenverlusten machte der Telekom dort die Dollarschwäche zu schaffen. Im März hatte die Telekom angekündigt, dass sie ihr US-Geschäft an den US-Branchenriesen AT&T für 39 Mrd. Dollar (27,3 Mrd. Euro) verkaufen will. Die Transaktion muss jedoch noch von den US-Wettbewerbsbehörden genehmigt werden - grünes Licht wird erst für nächstes Jahr erwartet. Bis dahin muss die Telekom die Zahlen von T-Mobile USA auch noch ausweisen.

In diesem Jahr erwartet der Vorstand des gut 240.000 Mitarbeiter starken Konzerns unverändert ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) von 19,1 Mrd Euro. Im zweiten Quartal kamen davon 3,79 Mrd. Euro zusammen. (Reuters)