Klagenfurt - Ein guter Tag kann vieles ändern. Die Österreicher Clemens Doppler und Matthias Mellitzer haben ihre sportliche Krise hinter sich gelassen. Die EM-Zweiten stehen beim Beach-Volleyball-Grand-Slam in Klagenfurt nach zwei Siegen in zwei Spielen vor dem Einzug ins Achtelfinale. Mit einem weiteren Erfolg Freitagmittag gegen die Schweizer Jefferson Bellaguarda/Patrick Heuscher wären die Lokalmatadore Gruppensieger.
Bisher war die Saison für Doppler/Mellitzer alles andere als nach Wunsch verlaufen. Lediglich bei der WM in Rom war Österreichs Topduo ins Achtelfinale eingezogen. Doppler führte die Steigerung auch auf das Publikum zurück. "Der dritte Mann ist ein alter Hut, aber er hat uns heute sehr geholfen", versicherte der 30-Jährige. "Wir spielen hier immer unser bestes Beach Volleyball. Auf diesem Court ist es gegen uns sehr schwer zu bestehen."
Im Vorjahr waren Doppler/Mellitzer in Klagenfurt ins Viertelfinale eingezogen - ein Resultat, dass ihnen 2011 auch im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation helfen würde. Im entsprechenden Ranking sind die Österreicher bereits ins Hintertreffen geraten. Den Grundstein für die Trendwende legten Doppler/Mellitzer in Kärnten mit 2:1-Siegen gegen die Kasachen Alexej Sidorenko/Olexander Djatschenko und die Schweizer Martin Laciga/Jonas Weingart.
Traumstart
"Ein guter Start ist immer extrem wichtig", versicherte Doppler. "Es ist ein Traumstart", ergänzte Mellitzer, der in einem dramatischen dritten Satz gegen Laciga/Weingart den vierten Matchball per Blockpunkt zum 18:16 verwertet hatte. "Die Vorzeichen waren nicht optimal." Hätten auch in Klagenfurt und bei der EM kommende Woche in Kristiansand die Ergebnisse nicht gestimmt, wäre sogar eine Trennung der seit 2009 zusammen spielenden Duos ein Thema.
Als möglicher Partner für Beach-Routinier Doppler war zuletzt mehrmals Alexander Horst ins Spiel gebracht worden. Der Wiener musste mit seinem jungen Kollegen Daniel Müllner bei dessen Klagenfurt-Debüt zwei Niederlagen einstecken. Nach den Schweizern Sebastien Chevallier/Sascha Heyer unterlagen Horst/Müllner auch den US-Amerikanern Casey Jennings/Kevin Wong 0:2. Das vorzeitige Aus in der Gruppenphase droht.
Zu viele Eigenfehler bei Horst/Müllner
"Wir haben zu viele Eigenfehler gemacht", gestand Horst. "Aber damit muss man wahrscheinlich leben im ersten gemeinsamen Jahr." Für Müllner ist Erfahrung sammeln aber nicht genug. "Manchmal lernt man zwar aus Niederlagen vielleicht mehr", sagte der 21-Jährige, "ich bin aber mit höheren Erwartungen hierhergekommen."
Ihren Erwartungen mehr als gerecht wurden dagegen die Lokalmatadore Alexander Huber und Robin Seidl. Die mit einer Wild Card in den Hauptbewerb gerutschten Kärntner lieferten den Weltmeistern Alison/Emanuel einen sensationellen Kampf auf Augenhöhe, mussten sich den topgesetzten Brasilianern nach Gewinn von Satz eins aber 1:2 geschlagen geben. "Wir sind bis an unsere Grenzen gegangen", erklärte Seidl. Im zweiten Gruppenspiel setzte es gegen die Italiener Daniele Lupo/Paolo Nicolai eine 0:2-Niederlage. (APA)