Wien - Die europäischen Leitbörsen haben sich am Freitag nach einem turbulenten Handelstag mit starken Verlusten ins Wochenende verabschiedet. Nach einem durch Panikverkäufe geprägten Frühhandel konnten sich die Leitbörsen im Zuge positiver US-Arbeitsmarktdaten wieder etwas erholen und drehten teilweise sogar kurz in die Gewinnzone, rutschten aber im Sog schwacher US-Indizes rasch wieder in den roten Bereich ab.

Die US-Börsen konnten nach den guten US-Arbeitsmarktdaten zwar mit höheren Notierungen eröffnen, die Sorgen um eine mögliche Abstufung des Landes durch die Ratingagentur Standard & Poor's ließen die Stimmung aber schnell wieder ins Negative umschlagen, hieß es aus Händlerkreisen.

Der Euro-Stoxx-50 ging schließlich um 1,54 Prozent schwächer bei 2.375,15 Zählern aus dem Handel und setzt damit den zehnten Tag in Folge seine Talfahrt fort. Der DAX ermäßigte sich bis Sitzungsende um 2,78 Prozent auf 6.236,16 Einheiten. Unter dem vorherrschenden Marktsentiment litten unter anderem Öl- Und Rohstoffwerte. So rutschten Total um 3,04 Prozent auf 34,235 Euro ab, Repsol ermäßigten sich um 1,81 Prozent auf 19,035 Euro und ArcelorMittal sanken 3,22 Prozent auf 17,73 Euro.

Bankenwerte etwas erholt

Etwas erholen konnten sich indessen Bankenwerte, im europäischen Branchenvergleich tendierte der entsprechende Sektor-Index mit mehr als einem Prozent im grünen Bereich. Insbesondere zogen Intesa Sanpaolo um satte 5,61 Prozent auf 1,299 Euro an und waren damit unter den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50 zu finden. Auch ING (plus 1,63 Prozent auf 6,56 Euro), UniCredit (plus 2,21 Prozent auf 1,063 Euro) und Banco Santander (plus 1,18 Prozent auf 6,444 Euro) gingen mit deutlichen Zuschlägen aus dem Handel. Nach sehr schwachen Unternehmensergebnissen verloren hingegen Royal Bank of Scotland 6,94 Prozent auf 28,18 Pence.

Mit deutlich tieferer Tendenz gingen die Papiere von Allianz ins Wochenende. Die heute vorgelegten Quartalszahlen fielen weniger gut aus als im Vorfeld erwartet worden war. Bei dem größten Versicherungskonzern Europas hatte sich die griechische Schuldenkrise überraschend stark auf den Gewinn niedergeschlagen. Die Anteilsscheine verbilligten sich um 4,50 Prozent auf 79,10 Euro.

Zahlen legte auch die finnische Fluglinie Finnair vor. Das Unternehmen gab im Rahmen der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses für April bis Juni bekannt, in den kommenden drei Jahren weitere 140 Mio. Euro einsparen zu wollen. Verhandlungen über weitere Kündigungen würden unmittelbar aufgenommen, teilte CEO Mika Vehvilainen mit, ohne jedoch Ziffern über den geplanten Personalabbau zu nennen. Schon im Februar hatte Finnair zahlreiche Kündigungen und andere Sparmaßnahmen eingeleitet. Finnair verloren 2,90 Prozent auf 3,01 Euro.

Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%)

Wien ATX 2.266,35 - 71,83 -3,07

Frankfurt DAX 6.236,16 - 178,60 -2,78

London FT-SE-100 5.246,99 - 146,20 -2,71

Paris CAC-40 3.278,56 - 41,79 -1,26

Zürich SPI 4.742,83 - 102,41 -2,11

Mailand FTSE MIB 16.028,80 - 430,59 -2,62

Madrid IBEX-35 8.671,20 - 15,30 -0,18

Amsterdam AEX 296,35 - 4,50 -1,50

Brüssel BEL-20 2.177,91 - 45,76 -2,06

Stockholm SX Gesamt 947,78 + 8,15 +0,87

Europa Euro-Stoxx-50 2.375,15 - 40,71 -1,69 (APA)