Ciudad Juarez - Nach der Ermordung zweier Kollegen ist das Polizeiteam des nordmexikanischen Dorfs Ascension geschlossen zurückgetreten. Alle 26 Beamte hätten nach einer Serie von Angriffen durch mutmaßliche Drogenbanden ihren Rücktritt eingereicht, teilte der Bürgermeister des 5.000 Einwohner zählenden Ortes, Jaime Dominguez Loya, am Donnerstag mit. "Sie hatten schlichtweg Angst", sagte er und rief die regionalen und Bundesbehörden zur Hilfe auf.

Ascension im Bundesstaat Chihuahua liegt an einer der wichtigsten Drogenrouten in die USA. Einen ähnlichen Fall gab es bereits vor rund zwei Jahren, damals hatte die Polizei der ebenfalls in Chihuahua gelegenen Ortschaft Villa Ahumada nach mehreren blutigen Angriffen durch Drogenbanden das Handtuch geschmissen. Seitdem sorgen Bundespolizei und Ordnungskräfte des Bundesstaats dort für die Sicherheit.

In Mexiko tobt seit Jahren ein blutiger Drogenkrieg. Seit Präsident Felipe Calderon nach seinem Amtsantritt im Dezember 2006 eine groß angelegte Offensive gegen die rivalisierenden Drogenkartelle ausrief, wurden nach Angaben der Behörden landesweit mehr als 41.000 Menschen getötet, die meisten von ihnen im Norden des Landes. 50.000 Soldaten unterstützen die Polizei beim Vorgehen gegen die Drogenbanden. (APA)