Paris/Kourou - Eine europäische Rakete hat im dritten Anlauf zwei neue Fernsehsatelliten ins All gebracht: Die mehr als 50 Meter hohe Ariane-5 hob in der Nacht auf Sonntag mit leichter Verspätung vom Raumfahrtzentrum Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ab. Der Flug ins All dauerte nach Angaben der Betreibergesellschaft Arianespace gerade mal 38 Minuten. Ein erster Startversuch Anfang Juli musste weniger als zwei Minuten vor der Zündung abgebrochen werden, weil es technische Probleme gab. Ein zweiter Versuch scheiterte in der Nacht zum Samstag am schlechten Wetter über dem Raumfahrtzentrum.

Der Ariane-Start war der vierte in diesem Jahr und zugleich der 59. einer Ariane-5-Rakete. Der nächste Start einer Rakete dieses Typs ist für den 9. September geplant. Dann soll ein Fernsehsatellit für den arabischen Raum ins Weltall gebracht werden.

Wirtschaftlicher Hintergrund

Auftraggeber des Flugs waren der Luxemburger Satellitenbetreiber SES Astra sowie zwei japanische Unternehmen. Der 5,4 Tonnen schwere Astra-Satellit soll vor allem Deutschland, Frankreich und Spanien mit digitalen Fernsehprogrammen versorgen. Das Unternehmen bedient nach eigenen Angaben mehr als 135 Millionen Satelliten- und Kabelhaushalte in Europa mit insgesamt rund 2.500 TV- und Radiokanälen. Die EADS-Tochter Astrium baute das Hightech-Gerät. Es soll mindestens 15 Jahre im All arbeiten.

Der andere Satellit mit dem komplizierten Namen BSAT-3c/JCSAT-110R wird TV-Signale an japanische Haushalte mit Parabolantenne übertragen. Er wurde von dem US-Unternehmen Lockheed Martin Commercial Space Systems gebaut und wird von B-SAT Corporation and SKY Perfect JSAT Corporation betrieben. (APA/red)