Manama - Die Staatsanwaltschaft in Bahrain hat zwei wegen "staatsgefährdender Umtriebe" verhaftete Oppositionspolitiker wieder freigelassen. Jawad Fairus und Mattar Mattar, die beide der schiitischen Wifak-Gesellschaft angehören, hätten in der Untersuchungshaft ungefähr so viel Zeit verbracht, wie sie für ihre - nicht näher konkretisierten - Vergehen hätten bekommen können, teilte die Behörde am Sonntag in der Hauptstadt Manama mit. Auch ein Rechtsanwalt und "eine Vielzahl anderer Personen" kamen mit der selben knappen Begründung frei.

Das Regime in der kleinen Golfmonarchie hatte im März mit Hilfe saudischer Truppen eine hauptsächlich von Schiiten getragene Protestbewegung blutig unterdrückt. Die Demonstrationen zielten auf demokratische Reformen ab. 30 Menschen wurden getötet, Hunderte festgenommen. 180 Protestteilnehmer wurden in fragwürdigen Schnellverfahren zum Tod oder zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Die Mehrheit der Bevölkerung in Bahrain ist schiitisch, Königshaus und Regierung sind sunnitisch.

Die Wifak-Gesellschaft hatte nach der Unterdrückung der Proteste ihre 17 Abgeordneten aus dem 40-köpfigen Parlament abberufen. Letzte Woche kamen bereits 41 politische Gefangene frei. Nach Medienberichten gehen die Freilassungen auf eine Zusage zurück, die König Hamad bin Issa al-Khalifa dem amerikanisch-ägyptischen Rechtsprofessor M. Kherif Bassiouni gegeben haben soll.

Bassiouni steht an der Spitze einer unabhängigen internationalen Kommision, die der Monarch im Juni eingesetzt hatte, um die Ereignisse im Februar und März untersuchen zu lassen. (APA)