Wien - Das Wiener Programm für Frauengesundheit, die MA15 und das Frauengesundheitszentrum FEM Süd setzen seit 2006 ein in Österreich neues Konzept um: Türkischsprachige MigrantInnen erhalten nach dem Prinzip des "One-Stop-Shops" medizinische Untersuchung und psychosoziale Beratung vor Ort in einer Gesundenuntersuchungsstelle. Ob es nun um das Ausfüllen der Anmeldeformare geht, um das Erklären einer Harnprobe oder um die Begleitung während der Untersuchungen geht, eine zweisprachige Medizinerin bzw. Sozialberaterin steht zur Seite. Die zwei Gesundenuntersuchungsstellen im 10. und 15. Bezirk bieten einmal wöchentlich türkischsprachige Beratung und Assistenz vor und während der Untersuchungen an.

Auch Fragen zur Bewältigung des Alltags werden hier beantwortet: denn vor allem Frauen mit Migrationshintergrund sind sehr häufig neben körperlichen Belastungen einer Vielzahl psychosozialer Probleme und Diskriminierungen ausgesetzt, die ihr gesundheitliches Wohlbefinden massiv beeinträchtigen. Ursprünglich war das Projekt auf ein Jahr anberaumt, das Service wurde aber aufgrund der Nachfrage beibehalten. Über 1.300 türkischsprachige ZuwanderInnen haben davon Gebrauch gemacht, heißt es in einer Aussendung der Anbieter. (red, derStandard.at)