Weg da, das ist mein Handtuch, Mark Spörrle, Mai 2011, Piper-Verlag, 12,95 Euro. Gibt's auch als E-Book!

Foto: Piper Verlag

Zwischendurch weiß man als Leser nicht, ob man lachen oder sich entsetzt abwenden soll. Was Mark Spörrle in diesem Buch beschreibt ist die Quintessenz des Urlaubshorrors in einem überbuchten all-inclusive-Hotel mit vorwiegend deutschem Publikum.

Sei es die lebensmüde Susan, der Schauspieler Moritz, der lieber unerkannt bleiben würde und sich daher als sein eigener Doppelgänger ausgibt, oder Oliver, der sich außer mit Frau und Kindern auch noch mit den penetrant besser wissenden Schwiegereltern herumärgern muss: jeder Charakter hat Persönlichkeit. 

Spörrle zeigt das ganze Grauen deutscher Urlauber in teilweise sehr überspitzter Form auf und provoziert damit spontane Lachattacken beim Leser. Als Lesestoff haben die handelnden Personen das Potential zu amüsieren, im echten Leben will man ihnen aber lieber nicht begegnen. Das Buch ist quasi ein Konzentrat aus jahrzehntelangem Pauschaltourismus in Spanien und entsprechend überwürzt mit Klischees und Horrorvisionen. Kreischende Zimmernachbarinnen schimpfen vom Balkon im Kampf um die mit dem Handtuch reservierte Pool-Liege, Kinder protestieren gegen das einzig gesunde Essen am Buffet, Ameisen am Zimmer und ein ignoranter Rezeptionist sowie ein nicht anwesender Reiseleiter und immer gut gelaunte Animateure. (red)