Wien - Nach einer turbulenten Berg- und Talfahrt hat die Wiener Börse schließlich die Sitzung am Dienstag bei hohem Volumen mit einem kleinen Plus beendet. Neben den Nachwehen der Abstufung des US-Ratings und der anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrisen diesseits und jenseits des Atlantiks kam nun die Angst vor einer neuerlichen US-Rezession hinzu und schürte erneut die Unsicherheit der Investoren.

Der ATX stieg 12,02 Punkte oder 0,56 Prozent auf 2.140,00 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 65 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.075 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,80 Prozent, DAX/Frankfurt -0,10 Prozent, FTSE/London +1,89 Prozent und CAC-40/Paris +1,63 Prozent.

Dem kurzfristigen Aufatmen zu Handelsstart folgte am Vormittag ein drastischer Absturz des Leitindex. Zwischenzeitlich rutschte der ATX erstmals seit Juli 2009 wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Punkten und erreichte ein Minus von bis zu 6,6 Prozent. Im Verlauf des Nachmittags erholte sich das heimische Börsenbarometer vor dem Hintergrund positiver Futures auf die US-Leitindizes wieder.

Bis zur US-Handelseröffnung konnte sich der ATX dann für kurze Zeit sogar bis in die Gewinnzone vorarbeiten, sackte aber im Windschatten eines schwachen DAX rasch wieder um etwa ein Prozent in den roten Bereich ab. Kurz vor Sitzungsschluss zog der Index dann noch einmal deutlich an und schaffte erneut den Schritt in den grünen Bereich, wo er den Handel schließlich beenden konnte.

Unterstützt hatten unter anderem die Kursgewinne von voestalpine (plus 3,81 Prozent auf 27,00 Euro), Strabag (plus 3,77 Prozent auf 18,58 Euro) und Immofinanz (plus 1,77 Prozent auf 2,30 Euro). Mit schwächeren Notierungen schlossen hingegen die Bankenschwergewichte Erste Group (minus 2,50 Prozent auf 25,93 Euro) und Raiffeisen (minus 0,74 Prozent auf 28,29 Euro).

An der Spitze der Kursliste präsentierten sich Andritz. In der Früh hatte der Anlagenbauer Ergebnisse für das erste Halbjahr vorgelegt. Sowohl der Gewinn als auch der Umsatz konnten deutlich gesteigert werden. Das Ergebnis überzeugte offenbar auch die Investoren - Andritz zogen um satte 11,09 Prozent auf 60,90 Euro an. Die Analysten der Berenberg Bank haben im Zuge der Zahlenveröffentlichung ihre Empfehlung für die Titel von "Hold" auf "Buy" erhöht. Das Kursziel wurde von 84,00 Euro auf 88,00 Euro erhöht.

Halbjahreszahlen gab auch der Kunststoff- und Kautschukproduzent Semperit bekannt. Der Gewinn konnte um 16,3 Prozent, der Umsatz um 22,9 Prozent gesteigert werden. Die Anteilsscheine verteuerten sich daraufhin um 1,54 Prozent auf 29,70 Euro. (APA)

Die zehn größten Kursgewinner von Dienstag

1. ANDRITZ AG +11,09 Prozent
2. BWT AG +6,08 Prozent
3. S IMMO AG +4,11 Prozent
4. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +4,04 Prozent
5. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +4,02 Prozent
6. KAPSCH TRAFFICCOM AG +3,90 Prozent
7. VOESTALPINE AG +3,81 Prozent
8. STRABAG SE +3,77 Prozent
9. INTERCELL AG +3,55 Prozent
10. CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE +2,68 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Dienstag

1. ECO BUSINESS-IMMOBILIEN AG -12,08 Prozent
2. CENTURY CASINOS INC -8,89 Prozent
3. SW UMWELTTECHNIK AG -7,86 Prozent
4. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG -7,65 Prozent
5. FRAUENTHAL HOLDING AG -7,59 Prozent
6. A-TEC INDUSTRIES AG -6,98 Prozent
7. OESTERR. POST AG -4,51 Prozent
8. TELEKOM AUSTRIA AG -3,86 Prozent
9. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD -3,13 Prozent
10. PALFINGER AG -2,94 Prozent