Der serbische Sender "Pink TV" stehe unter strenger Beobachtung der serbischen Rundfunkagentur, sagte Behördenleiter Srboljub Bogdanovic im Interview mit dem kroatischen Radio (HR). Er verurteilte die Art und Weise, in welcher der Eigentümer von "Pink TV", Zeljko Mitrovic, mit Kroatien abrechne. Offiziell jedoch habe er gegen kein serbisches Gesetz verstoßen, sagte Bogdanovic.

Zeljko Mitrovic hatte vergangene Woche einen Rachefeldzug gegen Kroatien gestartet, nachdem der kroatische Zoll seine beschlagnahmte Jacht zur Versteigerung gegeben hatte. Der Boykott auf seinem Sender betrifft Kroatien-Werbung, kroatische Filme und Musikvideos. Die Berichterstattung über Kroatien konzentriert sich auf negative Vorfälle, wobei Mitrovic in kroatischen Medien Einflussnahme auf die Redakteure abstritt. Die Beschlagnahmung der Jacht erfolgte, weil Mitrovic die Strafe von zwei Millionen Euro - die er unangemessen hoch fand - nicht bezahlen wollte. Kroatien hat am Montag zwar offiziell Mitrovic' Vorgehen verurteilt, doch über die Rechtmäßigkeit der Strafe gab es bisher keine Stellungnahme.

Der kroatische Zoll beschlagnahmte die Jacht, weil sie einen "schwarzen Charter" vermutete. Der Eigentümer war nicht an Bord, was erforderlich sei, so die Begründung. Mitrovic' Anwälte aber sagten der Zeitung "Poslovni dnevnik", dass der Miteigentümer der Firma des serbischen Medien-Zars, Zoran Obradovic, an Bord des Schiffes war, ein Vergehen demnach gar nicht stattgefunden habe. (APA)