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Didi Constantini macht sich wenig Sorgen um seine Zukunft.

Foto: APA/Eggenberger

Klagenfurt - Österreichs Fußball-Teamchef Dietmar Constantini will sich von den anhaltenden Diskussionen um seine Person vor dem Testspiel am Mittwochabend (20.30 Uhr/live ORF eins) gegen die Slowakei nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Tiroler, dessen Vertrag mit Jahresende ausläuft, versprach am Dienstag, bis zum Ende mit vollem Elan für das Team da zu sein - auch wenn sein Kontrakt nicht verlängert werden sollte.

"Ich werde bis zur letzten Minute meine Arbeit machen", betonte Constantini in einer Pressekonferenz in Klagenfurt. "Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Ich lasse mich aber sicher nicht beeinflussen." Trotz einiger Kommunikationsprobleme mit Präsident Leo Windtner hatte der ÖFB zuletzt durchblicken lassen, zumindest bis Ende der laufenden EM-Qualifikation an Constantini festhalten zu wollen.

Zuvor trafen Constantini und Windtner in Klagenfurt im Rahmen eines Terminmeetings mit den Bundesliga-Trainern zusammen. Die persönlichen Differenzen waren laut Teamchef zuletzt allerdings bereits in einem ausführlichen Telefongespräch beigelegt worden. "Die Sache ist für mich erledigt. Ich kann nicht immer diskutieren", meinte Constantini, der sich von den Spekulationen um mögliche Nachfolger nicht irritieren lassen möchte.

Kein Druck dank medialer Abstinenz

"Während wir kaserniert sind, lese ich keine Zeitung", erklärte Constantini. "Das heißt aber nicht, dass ich sonst Zeitung lese." Betont entspannt stellte sich Constantini der Presse - wissend, dass die Slowakei sein letztes Testspiel als ÖFB-Trainer sein könnte. Danach folgen im September die schwierigen EM-Quali-Spiele in Deutschland und gegen die Türkei sowie zum Abschluss im Oktober die Gastspiele in Aserbaidschan und Kasachstan.

"Ich spüre nicht mehr Druck als vorher. Wir wollen gewinnen, die Diskussion ist doch immer die gleiche", meinte Constantini vor dem Testlauf in Kärnten. "Das gehört zum Job dazu." Ob sein Vertrag verlängert werde, könnten nur Verbandschef Windtner und das ÖFB-Präsidium beantworten. "Wenn nichts Dramatisches passiert, werden wir die Qualifikation abwarten", hatte Generaldirektor Alfred Ludwig zuletzt in Klagenfurt erklärt.

Constantini nimmt es, wie es kommt. Ob der 56-Jährige, der seit März 2009 im Amt ist, innerlich bereits mit dem Job abgeschlossen hat, ist ihm nicht anzusehen. "In der deutschen Bundesliga sind alleine im Vorjahr zwölf Trainer entlassen worden", erinnerte Constantini. "Die leben auch noch." Ohnehin zähle derzeit nur die Partie gegen die Slowakei. "Die Sache ist nicht wichtig", betonte der Teamchef. "Wichtig ist nur das Spiel."

Keine Experimente

Bezüglich der Aufstellung für den Test gegen die Slowakei will Constantini keine allzugroßen Sprünge wagen: "Es wird eine ähnliche Aufstellung wie zuletzt." Das heißt, Rapids Stefan Kulovits kommt im defensiven Mittelfeld zu seinem vierten Länderspiel. Anstelle des an der Achillessehne blessierten und in Deutschland gesperrten Paul Scharner rückt Aleksandar Dragovic in die Innenverteidigung. Dazu könnte Austria-Offensivmann Zlatko Junuzovic im Mittelfeld Türkei-Legionär Ekrem Dag ersetzen, der wegen des verschobenen Meisterschaftsbeginns noch über keine Spielpraxis verfügt.

Im Sturmzentrum scheint Kapitän Marc Janko neben Stuttgarts Martin Harnik gesetzt. Beide hatten am Wochenende zum Ligastart getroffen. "Wenn du als Stürmer Tore schießt, ist das immer gut für das Selbstvertrauen", versicherte Janko. Der Angreifer von Twente Enschede war bei Constantini zuletzt nicht immer erste Wahl gewesen. "Ich beschäftige mich aber nicht so gerne mit der Vergangenheit", sagte der 28-Jährige. "Darum kann ich mir nichts kaufen."(APA/red)