Drei Mitarbeiter des bosnischen TV-Senders FTV müssen den bosnisch-serbischen Präsidenten Milorad Dodik für die von ihm erlittenen "seelischen Leiden" entschädigen. Dies hat laut bosnischen Medienberichten ein Gericht in Banja Luka beschlossen. Dodik hatte die Redakteure der populären TV-Sendung "60 Minuten" wegen eines im Jänner 2008 ausgestrahlten Beitrages verklagt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von "unwahren Informationen" habe Dodik als Ministerpräsident der Serbischen Republik ein öffentliches Amt verrichtet. Die veröffentlichten Informationen hätten sein Ansehen in seinem Umfeld stark lädiert, stellte das Gericht in der Urteilsbegründung fest.

Die drei TV-Journalisten müssen den inzwischen zum Präsidenten der Serbischen Republik gewählten Dodik laut Gerichtsurteil nun mit 2.500 Euro plus Zinsen entschädigen. Konkrete Gründe für die Klage Dodiks wurden von Medien nicht angegeben. Der Sender FTV hatte Anfang 2008 über Finanzmachenschaften der damaligen bosnisch-serbischen Regierung berichtet, durch welche für das bosnisch-herzegowinische und das bosnisch-serbische Budget Schaden im Wert von 72,5 Mio. Euro entstanden sein soll. Die Finanzmittel waren laut dem Sender angeblich gesetzwidrig in den Autobahnbau zwischen Banja Luka und Gradiska (Grenze zu Kroatien) und das Regierungsgebäude in Banja Luka gesteckt worden. (APA)