Brüssel/Neapel - Die NATO hat bestritten, in der Nacht auf Dienstag bei Bombenangriffen in Libyen 85 Bewohner eines Dorfes in der Nähe der Stadt Zlitan im Westen des Landes getötet zu haben. "Das war eindeutig ein militärisches Ziel, und wir erwarten keine zivilen Opfer", sagte der Militärsprecher des NATO-Einsatzes, der kanadische Oberst Roland Lavoie, im Bündnis-Hauptquartier in Neapel. Eine genaue Auswertung der insgesamt drei Luftschlägen liege aber noch nicht vor.

Das libysche Staatsfernsehen hatte am Dienstag Bilder aus einem Krankenhaus gezeigt. Darauf waren die verbrannten Leichen von drei Kindern zu sehen. Außerdem wurde gezeigt, wie Frauen und Kinder ärztlich versorgt wurden. Den libyschen Angaben zufolge starben 85 Zivilisten. Der NATO-Sprecher sagte, das Bündnis habe zwei zu einem Militärlager umfunktionierte frühere Bauernhöfe angegriffen. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass dabei Soldaten getötet worden seien. (APA)