Wer auf Österreichs Flohmärkten unterwegs ist und genauer hinschaut, mache "erschreckende Funde" - nämlich haufenweise Abzeichen, Fotos, Bücher und sogar Waffen, die unter das NS-Verbotsgesetz fallen würden. Warum werden sie trotzdem feilgeboten? Die Strafen seien seit langem nicht angehoben worden, sagt Albert Steinhauser, Justizsprecher der Grünen: "Man sollte darüber nachdenken, ob 726 Euro im Jahr 2011 noch abschreckend wirken."

Steinhauser fordert eine Anhebung der Strafen. Derzeit zahlt man für den Verkauf eines NS-Abzeichens 726 Euro Strafe, andere NS-Devotionalien, die unter das Verbotsgesetz im EGVG fallen, können mit 2.180 Euro bestraft werden. Doch scheitere es häufig daran, dass niemand Anzeige erstattet, sagen die Grünen, die daher eine Meldestelle eingerichtet haben. Wer auf Flohmärkten oder in Onlineshops verdächtige Gegenstände finde, könne sich an die Stelle wenden, die Grünen würden dann gegebenenfalls Anzeige erstatten. (red, derStandard.at, 10.8.2011)