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Wütende Proteste vor der saudiarabischen Botschaft in Jakarta gegen die Hinrichtung einer indonesischen Hausangestellten in Saudi Arabien.

Foto: EPA/MAST IRHAM

Jakarta - Empört über die Hinrichtung einer indonesischen Hausangestellten in Saudi-Arabien hat die Regierung in Jakarta Ende Juni beschlossen, keine Arbeiter mehr in das Land zu entsenden. Das Gesetz ist seit Anfang August in Kraft.

Die Hausangestellte Ruyati binti Satubi wurde wegen Mordes an ihrem Arbeitgeber, der sie mehrfach misshandelte, zum Tod verurteilt. Insgesamt warten mehr als 20 indonesische Staatsbürger in saudischen Gefängnissen auf den Vollzug der Todesstrafe. Die Mehrheit der Verurteilten sind Frauen. Mehr als 1,2 Millionen Indonesier verdingen sich in Saudi Arabien als Gastarbeiter ihr Geld. Rund 80 Prozent davon sind Frauen, die meist als Hausangestellte Arbeit finden, berichtet Migrant Care, eine Organisation, die sich um die Anliegen der indonesischen Arbeitsmigranten kümmert. Die Organisation hat dieses Jahr bereits 6.500 Berichte über Gewalttaten, sexueller Belästigung, Vergewaltigung oder anderen Misshandlungen von Indonesiern in Saudi Arabien bekommen. 

Schläge und Misshandlungen

Ruyati binti Satubi kam das erste Mal 1998 nach Saudi Arabien. Sie hat bis zu ihrem Tod für drei saudische Familien gearbeitet. Immer wieder hat sie bei Besuchen in der Heimat von Schlägen, Nahrungsmittelentzug und anderen Misshandlungen erzählt. Aber sie ging immer wieder zurück. "Für das Wohl ihrer Kinder", wie ihre Tochter Een Nuraeni in der Washington Post erzählt. 

Die Hinrichtung von Ruyati binti Satubi hat auch für diplomatische Verstimmungen zwischen Indonesien und Saudi Arabien geführt. "Ich protestiere auf das heftigste gegen die Hinrichtung", sagte Präsident Susilo Bambang Yudhoyono Ende Juni in einer Fernsehansprache.

Nach Angaben der indonesischen Behörden wurde die Botschaft über die Hinrichtung nicht informiert. Ruyati binti Satubi habe zwar ein Geständnis abgelegt, ihre Arbeitgeberin aber nur getötet, weil sie nicht nach Indonesien ausreisen durfte, teilte das indonesische Außenministerium mit. Indonesien werde erst wieder Arbeiter nach Saudi-Arabien reisen lassen, wenn eine Vereinbarung getroffen sei, die Indonesier besser schütze, sagte der Präsident. (APA, red)