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Hans Schmid hat mit den Caps viel vor.

Foto: APA/Neubauer

Wien - Oulun Kärpät, nie gehört? Nun, Oulu ist mit 142.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt Finnlands, und Kärpät, übersetzt die Hermeline oder Kurzschwanzwiesel, sind der Eishockeyklub dieser Stadt. Heute, Donnerstag (20 Uhr), gastiert er zum Auftakt der European Trophy in Wien. Damit eröffnen die Vienna Capitals ihre neue, jedenfalls neu ausgebaute Halle in Kagran. 7000 Zuschauer wird sie erst ab September fassen, aber gut 3000 werden bereits erwartet.

Um die Hermeline geht's den Fans wohl kaum, sie würden sich auch Maulwürfe oder Bisamratten vorsetzen lassen. Doch die Halle und die Capitals machen schon neugierig. Die Mannschaft hat, wie Klubchef Hans Schmid sagt, viel vor. In der vergangenen Liga-Saison waren die Capitals im Semifinale knapp am späteren Meister Salzburg gescheitert. Diesmal wollen sie länger mitmischen. "Ziel ist das Erreichen des Finales", und wer das Finale erreicht, der wird es auch gewinnen wollen.

Mit Tommy Samuelsson, der in den 90ern in Wien schon gespielt hat, steht ein neuer Coach an der Bande. Der Schwede ersetzte den Kanadier Kevon Gaudet, der viermal am Finaleinzug gescheitert war, womit in der zehnjährigen Klubgeschichte immer noch der eine Meistertitel (2005) herausragt. Samuelsson setzte die Verpflichtung von Goalie Reinhard Divis durch. Schließlich hatten die Capitals in jüngerer Vergangenheit mit ihren Torhütern oft Probleme, wohingegen Divis ein Garant für Erfolge ist.

Der 36-Jährige, der am 4. Juli 2002 als erster Österreicher ein NHL-Spiel bestritt (für St. Louis), hatte schon zuvor fünf österreichische Meistertitel mit der VEU Feldkirch gewonnen. Danach gewann er vier weitere mit Salzburg sowie einen schwedischen mit Färjestads. Schmid: "Oft heißt es, der Goalie macht fünfzig Prozent des Erfolgs aus. Also muss ich die Position dementsprechend besetzen." Den Erfolg einer Halle macht auch das Ambiente aus, die Kulinarik. Laut Schmid gibt es jetzt "einen Gastro-Bereich, in dem sich die Fans vor und nach dem Spiel sehr gerne aufhalten werden".

In der European Trophy treten die Caps viermal daheim und viermal auswärts an. Am Samstag kommt mit KalPa der nächste finnische Klub, am Sonntag folgen die Adler Mannheim, am 28. August gastiert Turku in Kagran. Die Trophy, von Red Bull unterstützt, wird in vier Divisionen abgewickelt. Selbstredend ist auch Salzburg von der Partie, der Meister startet mit einer Schweden-Tournee gegen Färje-stad, Frölunda und Djurgarden. Halbfinale und Finale steigen am 17./18. Dezember in Wien.

Da ist dann auch die heimische Meisterschaft schon voll im Gang. Sie beginnt am 9. September und dauert längstens bis 5. April. Caps-Coach Samuelsson sagt, er wolle "lieber das letzte Spiel als das erste" gewinnen. (Fritz Neumann, DER STANDARD Printausgabe 11.08.2011)

European Trophy 2011

Western Division: Red Bull Salzburg, Färjestads BK (SWE), Frölunda Indians (SWE), Eisbären Berlin, TPS Turku (FIN), Tappara (FIN)

Eastern Division: Vienna Capitals, Oulun Kärpät (FIN), KalPa Kuopio (FIN), HC Ceske Budejovice (CZE), HC Plzen 1929 (CZE), Slovan Bratislava

Northern Division: Djurgaardens IF Stockholm, Lulea HF (SWE), Sparta Prag, Slavia Prag, IFK Helsinki, Jokerit Helsinik

Southern Division: HV 71 (SWE), Linköpings HC (SWE), Kometa Brünn, Eaton Pardubice (CZE), Liberec (CZE), Adler Mannheim

Finalturnier Red Bulls Salute 2011: 16. bis 18. Dezember in Salzburg (Eisarena) und Wien (Albert-Schultz-Halle)

Spielplan der Vienna Capitals: 11.8. Oulun Kärpät (h) - 13.8. KalPa Kuopio (h) - 14.8. Adler Mannheim (h) - 20.8. Slovan Bratislava (a) - 25.8. Plzen (a) - 27.8. Budejovice (a) - 28.8. TPS Turku (h) - 3.9. HIFK Helsinki (a)

Spielplan RB Salzburg: 11.8. Färjestads BK (a) - 13.8. Frölunda Indians (a) - 14.8. Djurgaardens IF (a) - 19.8. Eisbären Berlin (a) - 21.8. Kometa Brünn (h) - 25.8. Tappara Tampere (h) - 27.8. TPS Turku (h) - 1.9. Budejovice (h)