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iPad und Galaxy Tab 10.1

Foto: AP

Samsung will den gerichtlich verordneten Verkaufsstopp seines Tablet-Computers Galaxy Tab 10.1 nicht hinnehmen. Der südkoreanische Hersteller kündigte an, gegen die Einstweilige Verfügung vorzugehen, die der iPad-Hersteller Apple am Landgerichts Düsseldorf erwirkt hatte. "Wir werden unser geistiges Eigentum in der ganzen Welt verteidigen", sagte Samsungs PR-Chef Kim Titus.

Kopiert

Apple hat seinem Wettbewerber den Vertrieb des Galaxy Tab 10.1 in der Europäischen Union vorläufig untersagen lassen - der WebStandard berichtete.  Apple wirft Samsung vor, mit dem Galaxy Tab sein iPad zu kopieren und Schutzrechte zu verletzen. Dabei geht es um Geschmacksmuster, also das Design und die äußerliche Gestaltung des Tablet Computers, nicht um Ansprüche aus Apple-Patenten. Samsung nutze den Ruf des iPads aus, bei dem es sich "um ein sehr bekanntes Produkt mit Kultstatus" handle, erklärte Apple in der Klageschrift. (Aktenzeichen: 14c O 194/11)

Kein Zufall

Es sei kein Zufall, dass die jüngsten Samsung-Produkte dem iPhone und dem iPad sehr ähnlich sehen, sagte ein Apple-Sprecher am Mittwoch in London.

Samsung treibt die Einführung des iPad-Konkurrenten dennoch voran. Der Galaxy Tab 10.1 werde planmäßig am Mittwoch in Indien auf den Markt kommen, sagte Marketing-Manager Younghee Lee der Nachrichtenagentur Reuters in Neu Delhi. In Australien werde der Tablet im September eingeführt.

"3" bietet das Gerät  noch in seinem Online-Shop an

A1, der Telekomanbieter wollte das Galaxy Tab 10.1, diese Woche anbieten, wartet ab. Man will "erst nach Klärung der Sachlage zwischen den Streitparteien" entscheiden. Der Mobilfunker "3" bietet das Gerät vorerst noch in seinem Online-Shop an.

Produktvorstellung abgesagt

Der Streit zwischen den beiden Herstellern eskalierte im April, als Apple in den USA eine Klage gegen Samsung einreichte. Das koreanische Unternehmen reagierte mit einer Gegenklage, inzwischen streiten sie vor verschiedenen Instanzen in mehreren Ländern. In Australien hatte Apple einen ähnlichen Antrag wie in Deutschland gestellt. Samsung sagte daraufhin eine angekündigte Produktvorstellung ab. Samsung betonte, dass die Einstweilige Verfügung ohne eine Anhörung des Unternehmens erlassen worden sei.

Klagen

Aktuell überziehen sich die Akteure im Mobilfunk-Markt gegenseitig mit vielen Ideenklau-Klagen. Besonders im Visier steht dabei das Google-Betriebssystem Android, mit dem auch Samsungs Galaxy-Serie läuft. Bereits im März hatte Apple auch den taiwanesischen Hersteller HTC, einen führenden Anbieter von Android-Geräten, mit dem Vorwurf von Patentverletzungen verklagt. Android ist inzwischen die führende Plattform im Smartphone-Markt und könnte mit der Zeit auch zur Nummer eins im gesamten Handy-Geschäft werden.

14 Millionen iPads verkauft

Apple hat in der ersten Jahreshälfte weltweit rund 14 Millionen iPads verkauft. Analysten hatten dem Samsung-Konkurrenzprodukt einen Jahresabsatz von 7,5 Millionen Stück prognostiziert. (APA/sum/Reuters)