London - Der Superkontinent Pangaea war keineswegs die "Ur-Landmasse", sondern wie jede andere Verteilung der Kontinente auch nur eine Momentaufnahme in der Erdgeschichte. Immer wieder haben sich die Erdplatten mit den großen Landmassen vorübergehend zu Superkontinenten vereinigt und wieder voneinander getrennt. Vor Pangaea, das vor etwa 300 bis 150 Millionen Jahren Bestand hatte, gab es nach Berechnungen von Plattentektonikern Pannotia, davor Rodinia und davor Kenorland. Alles natürlich hypothetisch bei unterschiedlichem Wahrscheinlichkeitsgrad.

Ein internationales Team von Geologen aus den USA, Großbritannien, Australien und Dänemark glaubt nun die Spuren eines solchen Superkontinents gefunden zu haben, wie der "New Scientist" berichtet. Sie stellten fest, dass Felsformationen in Texas und der östlichen Antarktis identische Zusammensetzungen von Blei-Isotopen enthalten. Das deutet darauf hin, dass die beiden heute weit voneinander getrennten Regionen einstmals unmittelbare Nachbarn waren.

"Einstmals" bedeutet in diesem Fall vor etwa 1,1 Milliarden Jahren und damit noch vor dem Auftreten vielzelliger Lebewesen. Das wäre der Zeitraum von Rodinia, welches erst vor etwa 750 Millionen Jahren auseinander brach. Genauer gesagt wären beide Regionen in Laurentia angesiedelt gewesen, einem Teil Rodinias, der sich vor etwa 800 Millionen Jahren abspaltete und nach weiteren Reisen, Abtrennungen und Verschmelzungen zum "Ahnen" von Laurasia wurde, worin der Großteil der heutigen nördlichen Landmassen verbunden war. (red)