Misha Strojs kurvige Kartoninstallation.

Foto: Galerie Kerstin Engholm

Als Musik-"Track" wird die Ausstellung bezeichnet, die eher eine Gruppenschau einer einzelnen Person ist - oder eine wilde Häufung von Singleauskopplungen. Und das kommt unter anderem daher, dass der 29-jährige, zuletzt bei Renée Green ausgebildete Slowene Misha Stroj auch einmal Philosophie studiert hat.

Zu den - oft auch nicht unironisch auf künstlerische Ismen und Vorbilder rekurrierenden - Werken in sämtlichen Medien, außer Malerei vielleicht, bedarf es theoretischer Unterfütterung. "Moma" heißt das artifizielle Buch, welches Diplomarbeit war und unter dem Subtitel "Museum of the Mechanical Age" Probleme aller Art anspricht. Zum Beispiel das des Anfangens. Also fängt Stroj überall zugleich an, seine multiple Künstlerpersönlichkeit vereint minutiöse Zeichnungen von mechanischen Bestandteilen, skurrile Objekte und gewagte, schleifenartige Kartoninstallationen. Durch diesen Karton soll sich eine der Hauptcharaktere der Schau, die Wespe, bewegen. Das Loch durch die Mauer ist bereits vorgebohrt. Alles klar? "am fluß (treibt eine wespe die schläft aber bloß)" heißt diese neugierig machende Manifestation eines Künstlers am Rande des Autismus. (dok/DER STANDARD, Printausgabe, 26.5.2003)