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Warum die Auswirkung auf Frauenherzen schlechter als auf Männerherzen sind, wissen die Forscher noch nicht

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

London/Minneapolis - Frauen werden als Folge von Zigarettenkonsum um 25 Prozent häufiger zu Herzkranken als Männer. Das geht aus einer neuen Meta-Analyse von Daten von 2,4 Millionen Teilnehmern von medizinischen Studien hervor, die in der angesehenen britischen Medizin-Fachzeitschrift "The Lancet" publiziert wurde.

"Das Rauchen von Zigaretten ist eine der Hauptursachen für koronare Herzkrankheiten weltweit. Das wird auch so bleiben, wenn Gruppen der Weltbevölkerung, die bisher kaum von der Rauch-Epidemie erfasst waren, zu einem so hohen Prozentsatz zur Zigarette greifen, wie das bisher nur in den hoch entwickelten Staaten der Fall war. Diese Erwartung trifft besonders auf junge Frauen in Staaten mit niedrigem oder mittlerem Bruttoinlandsprodukt zu, die immer häufiger zu rauchen beginnen", schreiben Rachel Huxley und Co-Autor Mark Woodward, Sozialmediziner bzw. Epidemiologen an den Universitäten von Minneapolis (USA) und Sydney (Australien).

Die Wissenschafter sammelten zunächst die Daten aus 86 wissenschaftlichen Studien mit Angaben zu rund vier Millionen Probanden und 67.000 Fällen von koronarer Herzkrankheit (Gefäßverkalkung der Koronararterien, Angina pectoris, Herzinfarkt etc.). Von den Daten der vier Millionen Personen konnten jene von 2,4 Millionen bezüglich der Risikofaktoren für Herzerkrankungen ausgewertet werden.

Gründe unklar

Dabei stellte sich heraus, so die Autoren: Raucherinnen haben im Vergleich zu rauchenden Männern ein um 25 Prozent höheres Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln. Die Forscher: "Ob die ursächlichen Mechanismen für diese Geschlechter spezifische Unterschiede biologischer Natur sind oder durch Unterschiede im Rauchverhalten entstehen, ist unklar. Anti-Rauch-Kampagnen sollten sich jedenfalls besonders auf Frauen konzentrieren. Und dabei auf jene jungen Frauen, die immer mehr zur Zigarette greifen."

Laut Umfragen rauchen nirgendwo in Europa die 15-Jährigen so viel wie in Österreich. Jeder Vierte greift in diesem Alter regelmäßig zur Zigarette. 30 Prozent der Mädchen im Alter von 15 Jahren rauchen in Österreich. Im OECD-Schnitt sind es 17 Prozent. Bei den Buben betragen die Prozentanteile 24 Prozent (Österreich) bzw. 16 Prozent (OECD). (APA)