Bild nicht mehr verfügbar.

Wer zur Zeit solche Exponate in der Vitrine stehen hat, tippt am besten gleich die Nummer eines Glasers in den Kurzwahlspeicher.

Foto: APA/EPA/SISKA GREMMELPREZ

Brüssel - Den ersten Fall vermeldeten wir noch als skurrile Randnotiz auf unserer Facebook-Seite ... aber langsam scheint da eine Mode draus zu werden: Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen haben Diebe aus einem belgischen Museum ausgestopfte Nashörner geplündert - entweder war ein Horn oder gleich der ganze Kopf die Beute.

Diesmal stahl eine dreiköpfige Bande aus dem Afrika-Museum in Namur den Kopf eines Breitmaulnashorns. Anfang Juli hatten Diebe im Naturkundemuseum in Brüssel einen Nashorn-Kopf entwendet, Mitte Juni hatten die Diebe im naturwissenschaftlichen Museum in Lüttich zugeschlagen. Den Dieben geht es dabei offenbar nur um die Hörner der Präparate, denn nicht immer nehmen sie den ganzen Kopf mit. Weitere Fälle ereigneten sich in Deutschland und Schweden, wo den ausgestellten Tieren die Hörner abgesägt wurden.

Hintergrund

In freier Wildbahn sind Nashörner besonders durch Wilderer bedroht, welche die Tiere wegen ihrer Hörner jagen. Die Hörner bringen auf dem Schwarzmarkt zehntausende Euro ein. Sie sind als Schmuckstücke oder in der sogenannten traditionellen chinesischen Medizin als vermeintliches Potenzmittel begehrt. Und das, obwohl sie aus Keratin bestehen, wie es auch in gewöhnlichem Haar zu finden ist. Nur eben nicht mit einem derart "erigierten" Ergebnis ...

Die europäische Polizeibehörde Europol vermutet eine irische Verbrecherbande hinter den Nashornkopf-Diebstählen. Betroffen sind nicht nur Museen, sondern auch Zoos, Auktionshäuser, Antiquitätenhändler und private Sammler. (APA/red)