Kano - Den Eltern von vier Kindern, die 1996 während des Ausbruchs einer Meningitis-Erkrankungswelle in Nigeria starben, wurden nun Entschädigungszahlungen zugesprochen. Dem Pharmakonzern Pfizer wird vorgeworfen, damals illegal Medikamente an Kindern getestet zu haben.

Die Familien bekamen am Donnerstag nach 15 Jahren Rechtsstreit eine Summe in der Höhe von je 175.000 Dollar (123.000 Euro) zugesprochen. Es ist die erste Zahlung, die aus dem Healthcare/Meningitis Trust Fonds bestritten wird, der gegründet wurde, nachdem Pfizer 2009 der Regierung des nordnigerianischen Bundesstaats Kano 75 Millionen Dollar (52,5 Mio. Euro) für die Entschädigung von Opfern gezahlt hatte. Der Fonds wird von einem unabhängigen Komitee verwaltet.

Pfizer hatte stets argumentiert, dass die Tode von elf Kindern und die Dauerschäden dutzender weiterer auf die Krankheit und nicht den Einsatz des Antibiotikums Trovan zurückzuführen sei. Auf die Entscheidung reagierte der Konzern mit den Worten, man sei "froh, dass diese vier Personen Entschädigungen erhalten". (red/DER STANDARD, Printausgabe, 13./14./15. August 2011)