Sanaa - Im Jemen haben am Freitag wieder zehntausende Menschen gegen Staatschef Ali Abdallah Saleh demonstriert. In der Hauptstadt Sanaa versammelten sich die Massen auf einer großen Straße im Westen und riefen "Revolution aller gegen die Tyrannen" und "Gott in seiner Barmherzigkeit beschert uns im Ramadan den Sieg". Auch in Taez, der zweitgrößten Stadt des Landes, sowie unter anderem in Ibb, Aden und Marib gingen die Menschen zum "Freitag des Sieges" aus Protest gegen Saleh auf die Straßen.

Der Präsident hält sich im benachbarten Saudi-Arabien auf, seit er bei einem Bombenangriff Anfang Juni in Sanaa verletzt und zur Behandlung nach Riad gebracht wurde. Am vergangenen Wochenende war er aus dem Krankenhaus entlassen worden. Am Donnerstag hatte er seine Bereitschaft zu Verhandlungen über einen friedlichen Machtwechsel erkennen lassen. Er will sich demnach mit dem vom Golfkooperationsrat ausgearbeiteten Plan für einen Machtwechsel beschäftigen, der unter anderem die Bildung einer Übergangsregierung und Salehs Rücktritt innerhalb eines Monats vorsieht. Saleh hatte sich bisher geweigert, den Plan zu unterzeichnen.

Die Proteste gegen Saleh halten seit Jänner an. Am Freitag demonstrierten im Süden der Hauptstadt Sanaa aber unter dem Motto "Das Volk will Ali Abdallah Saleh" auch zehntausende seiner Anhänger. Dabei hielten sie Bilder des Staatschefs in die Höhe. (APA)