Bild nicht mehr verfügbar.

Vorne Pride, hinten Hradschin.

Foto: Foto:Petr David Josek/AP/dapd)

Rund 3.000 Homosexuelle sind am Samstag durch das Prager Stadtzentrum im Rahmen der Parade "Prague Pride" gezogen, die Höhepunkt des fünftägigen Homosexuellen-Festivals in der tschechischen Hauptstadt ist. Schwerbewaffnete PolizistInnen begleiteten den Umzug, der in dieser Größe in Tschechien zum ersten Mal stattfand und im Vorfeld für Kontroversen auf politischer Ebene sorgte.

Die Homosexuellen-Parade, auf der rund 7.000 TeilnehmerInnen erwartet wurden, verlief zunächst friedlich, obwohl zwei Veranstaltungen von GegnerInnen der "Prague Pride" für dieselbe Zeit im Stadtzentrum angekündigt waren. Gleich in der Nähe des Treffpunktes der Homosexuellen demonstrierten einige Dutzend junge ChristdemokratInnen und junge Konservative. "Tschechisches Volk, kehre zu Christus zurück", stand auf einem Transparent.

Als "Schweine" beschimpft

Zu Wort meldeten sich auch Rechtsradikale. Die rechtsextremistische außerparlamentarische "Arbeiterpartei der sozialen Gerechtigkeit" (DSSS) veranstaltete auf einem Platz auf der Strecke der "Prague Pride" eine Demonstration gegen die Homosexuellen-Parade. Einige Dutzend DSSS-AnhängerInnen versammelten sich auf einer "Versammlung zur Unterstützung der traditionellen Familie". Als die TeilnehmerInnen der Parade vorbeimarschierten, riefen die Rechtsextremen "Schweine" und warfen Plastikflaschen mit Wasser auf sie. Der Umzug der Homosexuellen endete auf der Moldau-Insel "Strekecky ostrov", wo ein Musik-Festival auf dem Programm stand.

Die Parade der Homosexuellen fand unter der Schirmherrschaft des konservativen (ODS) Prager Oberbürgermeisters Bohuslav Svoboda statt. Der frühere Gynäkologe unterstützte öffentlich die Veranstaltung, obwohl er dafür Kritik von Staatspräsident Vaclav Klaus und dem Prager Erzbischof Dominik Duka in Kauf nehmen musste. (APA)