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Manuel Weber (Sturm, l) und Hamdi Salihi (Rapid) haben den gleichen Plan.

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Jürgen Säumel  trat an alter Wirkungsstätte stark auf.

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Rückkehrer Säumel und Trainer Foda sind nach dem Bukva-Treffer aus dem Häuschen.

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Graz - Ausgerechnet im Spiel gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer Rapid Wien hat Sturm Graz in der vierten Runde den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Der erst in der Schlussphase eingewechselte Haris Bukva erlöste am Samstag mit seinem Siegestreffer zum 1:0-Endstand in der 92. Minute die 14.000 Zuschauer in der Grazer UPC-Arena und stieß Rapid von der Spitze der Liga.

Im Spiel der Wiener gegen das bisherige Schlusslicht waren die Grazer das klar feldüberlegene Team, konnten das spielerische Übergewicht aber lange nicht in einen zählbaren Erfolg ummünzen. Bis sich der erst in der 84. Minute eingewechselte Bukva aus 20 Metern ein Herz nahm. Rapid-Torhüter Helge Payer machte dabei keine glückliche Figur, er konnte den Ball nur an die Innenstange ablenken, von wo er hinter die Linie sprang.

Sturm feierte damit den ersten Heimsieg gegen Rapid seit dem 18. Oktober 2009 und gab die Rote Laterne ab. Rapid musste nach dem ersten Gegentreffer in dieser Bundesliga-Saison die Führung an die Austria abtreten.

Tolles Säumel-Comeback

Drei Tage vor dem Play-off-Hinspiel in der Qualifikation für die Champions League setzte Sturm-Trainer Franco Foda auf drei neue Spieler. Zwei davon erwiesen sich als echte Verstärkungen. Ex-Kapitän Jürgen Säumel, der erst am Montag verpflichtet worden war, nahm im zentralen Mittelfeld wie in seinen besten Zeiten gleich das Spiel in die Hand und erhielt bei seinem Austausch (70.) Standing Ovations. Milan Dudic, der im Dress der "Blackies" sein Bundesliga-Debüt gab, verlieh der Abwehr viel Halt. Zudem ersetzte Darko Bodul im Angriff den angeschlagenen Imre Szabics (Knöchelverletzung), der 22-Jährige konnte sich aber nicht entscheidend in Szene setzen und wurde nach rund einer Stunde ausgetauscht.

Sturm zeigte gegenüber den Partien zum Saisonauftakt eine klare Steigerung, hatte von Beginn weg mehr vom Spiel, tat sich zunächst gegen die gut gestaffelten Rapidler aber schwer. Rapid ließ in der ersten Hälfte keine einzige zwingende Chance zu und kam selbst zu guten Möglichkeiten. Steffen Hofmann mit einem Freistoß (10.), Hamdi Salihi per Kopf (15.) und Boris Prokopic (45.) vergaben die Chancen auf die Führung.

Harmlose Rapidler

In der zweiten Hälfte erhöhten die Gastgeber den Druck, Rapid kam zu keiner nennenswerten Chance mehr. Roman Kienast (48. und 56.), Samir Muratovic (62.) und Mario Haas (83.) vergaben ihre Möglichkeiten, ehe Bukva zum Matchwinner wurde. Mit dem ersten Saisonsieg hat sich Sturm auch viel Selbstvertrauen für die vielleicht wichtigsten Spiele der Saison geholt. Am Dienstag (20.45) geht es auswärts gegen den weißrussischen Meister BATE Borisow, am 24. August fällt im Heimspiel die Entscheidung, ob Sturm in die lukrative Champions League einzieht.

Helge Payer gab sich selbstkritisch: "Diese Niederlage haben sich alle defensiven Spieler inklusive mir selbst zuzuschreiben. Bukva ist von fünf Leuten nicht attackiert worden, und ich habe solche Bälle schon gehalten." Auch Trainer Peter Schöttel ärgerte sich: "Beim Tor sind eine Reihe von Fehlern passiert, bis dahin war die Verteidigung aber tadellos. Eine unnötige Niederlage." (APA)

Sturm Graz - Rapid Wien 1:0 (0:0)
Graz, UPC-Arena, 13.931, SR Drachta.

Tor:
1:0 (92.) Bukva

Sturm: Gratzei - Standfest, Dudic, T. Burgstaller, Popchadse - Wolf (84. Bukva), Weber, Säumel (70. Haas), Hölzl - Kienast, Bodul (58. Muratovic)

Rapid: Payer - Katzer, Sonnleitner, Pichler, Schrammel - Trimmel (57. Prager), Hofmann, Heikkinen, Prokopic (72. Drazan) - Salihi (84. Gartler), Nuhiu

Gelbe Karten: Burgstaller bzw. Katzer, Nuhiu