Wien - Ein Autorisierungsfehler bei einem Interview von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit der Tageszeitung "Österreich" in der Sonntagsausgabe hat am Montag die Wogen zwischen Freiheitlichen und dem Medium hochgehen lassen. Die FPÖ warf der Zeitung in einer Aussendung vor, bewusst Zitate falsch gedruckt zu haben, um Strache schlecht dastehen zu lassen, was Herausgeber Wolfgang Fellner entschieden zurückweist. Allerdings sei ein Fehler bei der Transkription der autorisierten Fassung passiert, räumte er ein.
"Deutschland, Holland, Schweden, Österreich - die wirtschaftlich starken Länder, müssen aus dem Euro aussteigen", lautet eines der Strache-Zitate, die aus FPÖ-Sicht "bewusst falsch gedruckt, obwohl diese richtig gestellt wurden". Denn wie so manchem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein dürfte, wird in Schweden noch mit Kronen bezahlt und entsprechend hätte das Land gemäß der von den Freiheitlichen autorisierten Fassung auf Belgien abgeändert werden sollen.
Voller Korrekturen
"Ein Fehler, der bei umfangreichen Änderungswünschen durch Strache leider durchgerutscht ist", räumte Fellner ein, der sich allerdings dagegen verwahrt, absichtlich falsche Zitate gebracht zu haben. "Die Partei ist in ihrem medialen Umgang offenbar durchgeknallt", meint er. Das Interview sei voller Korrekturen gewesen und dabei habe man den Austausch der Länder schlicht übersehen.
Dass die Freiheitlichen darüber hinaus behaupten, Strache hätte in dem Interview stets vom "Islamismus" und nicht vom "Islam" im Allgemeinen gesprochen, wie in der gedruckten Zeitung zu lesen war, kann der "Österreich"-Herausgeber dann nicht mehr nachvollziehen. Während die FPÖ darin den Versuch sieht, der Partei eine "Islamfeindlichkeit" anzudichten, betont Fellner, dass außer dem Lapsus mit Schweden und Belgien alle Korrekturen wie ausgemacht durchgeführt worden seien. Außerdem habe die Partei ja auch schon "Daham statt Islam" plakatiert. (APA)