Anneliese Rohrer fordert in ihrem neuen Buch das "Ende des Gehorsams". Wie sieht die renommierte Journalistin nun die Ausschreitungen in Großbritannien.

Foto: Clemens Faly

Anneliese Rohrer zählt zu den bekanntesten und profiliertesten JournalistInnen Österreichs. Die studierte Historikerin gilt sowohl innen- als auch außenpolitisch als absolute Kennerin und Insiderin. In ihrem neuen Buch "Ende des Gehorsams" fordert sie unter anderem: "Die Zukunft des Landes hängt vom Verhalten seiner Bürger ab. Es ist die Einstellung der Gesamtbevölkerung, die ein Multiorganversagen der Demokratie verhindern kann."

Wie betrachtet Rohrer nun die Ausschreitungen in Großbritannien? Sind diese Krawalle die ersten Symptome jener schleichenden Krankheit, an deren Ende der "Zusammenbruch der Demokratie" steht? Sind diese Vorgänge also pure kriminelle Handlungen von Gruppen, die jedes Augenmaß für gemeinschaftlichen Umgang verloren haben? Oder sind die RandaliererInnen doch eher die frustrierten, ungebildeten Opfer eines gnadenlos ausbeuterischen Systems, an deren Spitze eine verantwortungslose und selbstsüchtige Polit-Riege agiert?

Gibt es den wehrhaften "Wutbürger"

In "Ende des Gehorsams" stellt Rohrer auch folgende, für sie entscheidende Frage in einer Demokratie: "Gibt es ihn, den wehrhaften 'Wutbürger', der mit Augenmaß und Hartnäckigkeit das Erreichte verteidigt, mit Ungehorsam gegen Gleichgültigkeit und Devotheit vorgeht". Dass die KrawallmacherInnen in mehreren englischen Städten nicht unbedingt in diese Kategorie fallen, scheint offensichtlich - doch was kann aus diesen Vorgängen gelernt werden?

Heute, Dienstag, von 11 bis 12 Uhr stellt sich Anneliese Rohrer den Fragen der UserInnen. Wenn Sie nicht live dabei sein können, posten Sie bitte schon jetzt Ihre Fragen im Forum oder schicken uns ein Mail an online.panorama@derStandard.at. (red)